Herne. Die Herner Demo gegen AfD und Rechtsextremismus startet am Freitag, 26. Januar, um 17 Uhr. Was man über die Veranstaltung wissen muss.

Nach Protesten in den Nachbarstädten Bochum, Castrop-Rauxel und Recklinghausen wird am Freitag, 26. Januar, auch in Herne eine Anti-AfD-Demo stattfinden. Erwartet werden mindestens 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Die von der antifaschistischen Initiative „Schirme gegen Rechts“ angemeldete Kundgebung beginnt um 17 Uhr auf dem Europaplatz und endet am selben Ort gegen 20 Uhr. Nach der Begrüßung und ersten Reden werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch die Innenstadt ziehen. Die Route: Europaplatz, Berliner Platz, Friedrich-Ebert-Platz, Behrensstraße, Westring, Holsterhauser Straße, Europaplatz. Die Polizei rechnet mit Verkehrsbehinderungen und empfiehlt, die Strecke am Freitagabend weiträumig zu umfahren.

Nach dem Demonstrationszug sind auf dem Europaplatz weitere Reden sowie ein Auftritt der Punk-Band „Kommando Rostkehlchen“ geplant. Oberbürgermeister Frank Dudda habe Termine, werde aber später zu der Kundgebung stoßen, sagt Stadtsprecher Christoph Hüsken auf Anfrage der WAZ. Das sei auch der Grund, warum der OB der Bitte der „Schirme“ um einen Redebeitrag nicht entsprechen könne. Als Alternative habe man einen Redebeitrag von Bürgermeister Kai Gera angeboten. Die Veranstalter hätten dies zur Überraschung der Stadt aber nicht angenommen, so Hüsken.

Kai Gera ist Bürgermeister, SPD-Ratsherr und Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Altenhöfen.
Kai Gera ist Bürgermeister, SPD-Ratsherr und Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Altenhöfen. © WAZ

Ein „Schirme“-Sprecher begründet dies gegenüber der WAZ damit, dass Gera auch SPD-Stadtverordneter sei und mit dem Herner Landtagsabgeordneten Alexander Vogt bereits ein Sozialdemokrat das Wort ergreifen werde. Parteipolitik werde bei der Veranstaltung aber keine Rolle spielen, weshalb nicht mehr als ein Repräsentant pro Partei reden soll.

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Vogt habe angekündigt, über die Landtagsdebatte am Mittwoch über die AfD berichten zu wollen, so die Veranstalter. Redebeiträge sollen unter anderem auch Vertreter der Islamischen Gemeinde Röhlinghausen, der queeren Community aus Bochum und des Bündnis Herne halten.

DGB Herne und Europa-Union rufen zur Teilnahme an der Demo auf

Unterstützung erhalten die Demo-Organisatoren auch aus dem Gewerkschaftslager. Der DGB Herne ruft alle Mitglieder der Gewerkschaften und „alle Demokratinnen und Demokraten“ zur Teilnahme an den Protesten gegen die AfD und den Rechtsextremismus auf.

„Die AfD versucht, menschenverachtendes und demokratiegefährdendes Gedankengut zu normalisieren“, erklärt Peter Holtgreve, Vorsitzender des DGB Herne, in seinem Aufruf. Die Zivilgesellschaft müsse sich am Freitag in Herne den Rechtsextremen entgegenstellen und zeigen: „Die Rechten sind nicht die Mehrheit. Hass und Hetze haben keinen Platz in unserer Gesellschaft in Herne.“ Und: Die Interessen von AfD auf der einen sowie den Beschäftigten und den Gewerkschaften auf der anderen Seite könnten unterschiedlicher nicht sein.

Zuvor hatte bereits die Herner Europa-Union den Aufruf zur Kundgebung begrüßt. „Ich möchte alle Bürger ausdrücklich dazu ermutigen, an der geplanten Kundgebung für Demokratie und gegen Rechtsextremismus teilzunehmen“, so Carsten Bielefeld, Vorsitzender der überparteilichen Vereinigung.