Herne. In Herne soll ein 26-Jähriger auf einen syrischen Landsmann eingestochen haben. Dieser wird zunächst lebensgefährlich verletzt. Was war das Motiv?

Durch Messerstiche ist ein 25-Jähriger in Herne lebensgefährlich verletzt worden. Laut Polizei und Staatsanwaltschaft soll der Syrer am frühen Freitagmorgen, 19. Januar, in der Unterkunft an der Buschkampstraße im Ortsteil Holsterhausen von einem Mitbewohner angegriffen worden sein. Eine Mordkommission ermittelt.

  • Ein Syrer wird lebensgefährlich verletzt
  • Streit soll lange Vorgeschichte haben
  • 25-jähriges Opfer ist außer Lebensgefahr

Der Vorfall ereignete sich laut Polizei am Freitag, 19. Januar, gegen 2.40 Uhr in der Unterkunft, die auch von Obdachlosen genutzt wird. Nach ersten Ermittlungen sei es zwischen den beiden syrischen Staatsangehörigen zu einem Streit gekommen, erklärt Polizeisprecher Jens Artschwager. „Im weiteren Verlauf griff der 26-Jährige den 25-Jährigen mit einem Messer an und fügte ihm mehrere Stichverletzungen zu.“

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25-Jähriger schwebte in Lebensgefahr – mutmaßlicher Täter vor dem Haftrichter

Der lebensgefährlich verletzte 25-Jährige sei in eine Klinik gebracht worden. Dort werde er intensivmedizinisch behandelt. Am Freitagmittag kam dann aus dem Krankenhaus vorsichtige Entwarnung: Der Verletzte schwebe nicht mehr in Lebensgefahr.

Die Auseinandersetzung zwischen den Flüchtlingen soll nicht völlig unvermittelt passiert sein, in dem Ausmaß dann aber doch überraschend. Die Polizei geht aus WAZ-Nachfrage von einer Vorgeschichte aus. Der lebensgefährlich Verletzte soll selbst nicht bewaffnet gewesen sein. Es soll auch keine wilde Keilerei in der Nacht gegeben haben. „Der Messerangriff ist nach dem aktuellen Stand wohl relativ unvermittelt gekommen“, sagt Sprecher Jens Artschwager auf Nachfrage.

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Der 26-jährige mutmaßliche Täter soll sich bislang noch nicht zu den Vorwürfen eingelassen haben. „Da sind wir mit den Ermittlungen noch ganz am Anfang“, sagt Jens Artschwager. Dennoch tappe man nicht völlig im Dunkeln. Die Auseinandersetzung sei wohl von mehreren Mitbewohnern beobachtet worden. „Es gibt einige Zeugen, die das gesehen haben.“

Der 26-Jährige sei durch Einsatzkräfte der Polizei kurz nach dem Vorfall in der Nähe festgenommen worden. „Er wird zeitnah einem Haftrichter vorgeführt“, teilt Artschwager mit. Eine Mordkommission unter Sachleitung von Staatsanwalt Danyal Maibaum habe noch in Nacht ihre Arbeit aufgenommen. Die Ermittlungen dauern an.

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