Herne. Seit Wochen türmt sich Sperrmüll am Westring in Herne. Aufgrund einer Gefahrenlage konnte die Stadt jetzt handeln.

Betten, einzelne Matratzen, Sofas, Schränke oder Blumentöpfe: Ein großer Haufen mit Sperrmüll am Westring in Herne-Mitte hat zuletzt bei Anwohnerinnen und Anwohnern für Ärger gesorgt. „Der Haufen wird immer größer“, empörte sich eine Nachbarin. Durch einen versperrten Gehweg konnte die Stadt aufgrund einer Gefahrenlage nun kurzfristig handeln.

Zum Hintergrund: Laut der Nachbarin liegt der Sperrmüllhaufen seit etwa drei Wochen vor dem Hochhaus und werde von Tag zu Tag größer. „Das ärgert mich“, sagt die 83-Jährige, die im Haus gegenüber wohnt. „In Herne wird so viel getan, durch solche Leute wird das hinfällig.“ Der Sperrmüllhaufen stört aber nicht nur Nachbarinnen und Nachbarn – er versperrt auch den Gehweg, sodass Fußgängerinnen und Fußgänger auf den Fahrradweg ausweichen müssen. Die Anwohnerin habe den Eindruck, dass immer mehr Menschen ihre ausrangierten Gegenstände dazustellen. Sie habe den Sperrmüll bei der Stadt Herne gemeldet. Ein Verfahren könne aber Wochen dauern, habe ihr die Verwaltung auf Nachfrage gesagt. Auf Anfrage der WAZ gab die Stadt an, dass Entsorgung Herne hier zuständig sei. Diese konnte auf Nachfrage zunächst keine Aussage zu dem Sperrmüll machen, wolle sich aber um das Problem kümmern, hieß es.

Herne: Gefahrenlage durch versperrten Gehweg

Weil der Gehweg versperrt war, mussten Fußgängerinnen und Fußgänger auf den Radweg ausweichen. Am Freitag, 12. Januar, ist der Sperrmüll nicht mehr zu sehen.
Weil der Gehweg versperrt war, mussten Fußgängerinnen und Fußgänger auf den Radweg ausweichen. Am Freitag, 12. Januar, ist der Sperrmüll nicht mehr zu sehen. © WAZ | Lisa-Marie Eggert

Zwei Tage später, am Mittwoch, 10. Januar, konnte die Pressesprecherin Barbara Nickel von Entsorgung Herne der WAZ ein Update geben. So sei der „wachsende Müllberg“ am Westring sowohl der Stadt Herne als auch Entsorgung Herne bekannt. Es sei ein offizieller Termin zur Abholung des Sperrmülls vereinbart worden, der Müll sei aber schon Wochen vorher auf das Privatgrundstück rausgestellt worden. Der Müllberg sei dann nach und nach gewachsen, bis er schließlich auch den Gehweg versperrte.

„Bei Verwaltungsverfahren müssen Fristen eingehalten werden, bei einer Gefahrenlage kann allerdings sofort eingeschritten werden“, erklärt Nickel. Und diese sei durch den versperrten Gehweg gegeben. So sei durch den städtischen Fachbereich Umwelt und Stadtplanung nun der Eigentümer des Hauses angeschrieben worden. Offenbar mit Erfolg: Der Gehweg sei von dem Eigentümer oder einem Beauftragten am Dienstagnachmittag, 9. Januar, weitgehend freigeräumt worden. Morgens, am 12. Januar, war vom Sperrmüllhaufen dann nichts mehr zu sehen. „Vielen Dank an die WAZ“, sagt die 83-jährige Anwohnerin und freut sich, dass ihr Aufruf etwas bewirkt hat.

Der Gehweg ist wieder frei: Barbara Nickel, Sprecherin von Entsorgung Herne.
Der Gehweg ist wieder frei: Barbara Nickel, Sprecherin von Entsorgung Herne. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Sperrmüll auf den Gehweg zu stellen, ist in „nicht verkehrsgefährdender Weise“ frühstens am Vorabend erlaubt, heißt es auf der Homepage von Entsorgung Herne. Die Abholung müsse vorher beantragt werden und solle bis spätestens 7 Uhr am Abholtag auf die Straße gestellt werden. Für die Abholung von Sperrmüll in „haushaltsüblichen Mengen“ wird eine Gebühr von 25 Euro fällig.

Das gehört zum Sperrmüll: Unter anderem dürfen Stühle/Tische, Sessel/Sofa, Schränke, Regale, Betten, Matratzen, Lattenrost, Bügelbrett, Fahrräder oder Laminat als Sperrmüll abgegeben werden. Nicht dazu gehören zum Beispiel: Autoreifen, Waschbecken/Toiletten, Türen, Feuerlöscher/Schadstoffe, Bauschutt, Geschirr, Abfälle in Kartons, Säcken und Tüten. Die Abholung von Elektrogroßgeräten, z. B. Kühlgeräten oder Fernsehern ist kostenlos, heißt es auf der Homepage weiter. So müsse aber auch hier eine Anmeldung erfolgen. Elektrokleingeräte könnten kostenlos am Wertstoffhof abgegeben werden.

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