Herne. Die Tartanbahn im Stadion Wanne-Süd hatte die besten Zeiten hinter sich. Nun können Sportlerinnen und Sportler auf der neuen Bahn durchstarten.
Das waren Zeiten, als am 1. Mai im Terminkalender der Leichtathleten die Bahneröffnung im Stadion Wanne-Süd eingetragen war. Die Mehrkämpfer Frank Busemann (Silber in Atlanta) und Sabine Braun (Bronze in Barcelona) drehten dort ihre Runden oder warfen den Speer. Vielleicht kommen in Zukunft wieder Top-Athleten in die Stadt, denn jetzt finden sie wieder Top-Bedingungen vor.
Der Grund: Am Mittwochnachmittag wurde die neue Tartanbahn offiziell ihrer Bestimmung übergeben - mit einer 400-Meter-Stadionrunde. Um bei sportlichen Sprachbildern zu bleiben: Die Erneuerung wurde zwar nicht im Sprint umgesetzt, aber von flotter Mittelstrecke kann man durchaus sprechen.
500.000 Euro aus Landesprogramm „Moderne Sportstätten“
Im November 2020 beschloss der Herner Sportausschuss den Neubau der Anlage - nach drei Jahren ist er abgeschlossen - und das trotz gleich mehrerer Blindgängerfunde (einer im Mittelkreis nur wenig unter der Grasnarbe mit dem Zünder nach oben) und einer finanziellen „Ehrenrunde“. Das Land hatte den ersten Förderwunsch abgelehnt, im zweiten Anlauf klappte es. 500.000 Euro flossen an den Herner Stadtsportbund im Rahmen des Programms „Moderne Sportstätten“. „Wir haben uns damals entschieden, die komplette Summe in ein großes Projekt zu stecken, weil wir uns nicht verzetteln wollten“, so SSB-Vorsitzender Hans Peter Karpinski. Durch diese Förderung musste die klamme Stadt Herne lediglich rund 370.000 Euro schultern.
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Martin Kortmann, Vorsitzender des Sportausschusses, wies darauf hin, dass es mit der Sanierung nicht nur wieder möglich sei, Leichtathletik-Wettbewerbe zu veranstalten, die überregionale Resonanz haben. Er wies auch auf die Bedeutung der Anlage für den Schulsport hin - Generationen von Mädchen und Jungen der umliegenden Schulen haben dort Runden gedreht und Sportfeste gefeiert. Und sollen es auch in Zukunft tun. Aber auch andere Sportler hätten jetzt wieder beste Bedingungen für das Training - so wie Ultralangläufer Torsten Witte.
OB: Anlage bietet die Möglichkeit des Miteinanders
Oberbürgermeister Frank Dudda wies nicht nur auf die umfangreiche Ausstattung hin (seinen Hinweis auf den Hindernislauf konnte man durchaus auch politisch deuten), sondern auch auf die gesellschaftliche Funktion und Dimension: Die Sportanlage böte Spaß und die Möglichkeit des Miteinanders. Und wer weiß: Vielleicht findet ja am 1. Mai wieder eine Bahneröffnung statt.
Die Fußballer des DSC Wanne-Eickel müssen sich noch gedulden, bis sie auf den Rasen der Mondpalast-Arena zurückkehren können. Im Zuge der Blindgängerentschärfung wurden an zahlreichen Stellen Löcher gegraben und der Rasen arg ramponiert. Die Wiederherstellung für den Spielbetrieb wird bis ins kommende Jahr dauern.