Herne/Wanne-Eickel. Herner Stadtsportbund will das Programm „Moderne Sportstätten“ des Landes anzapfen. Sanierung am Stratmanns Hof in Röhlinghausen wird teurer.

Für die Erneuerung der Laufbahn im Stadion Wanne-Süd hat sich ein Hintertürchen geöffnet. Vor einem guten halben Jahr wurde der Wunsch nach einer Landesförderung abgelehnt, jetzt soll für die Sanierung in den Topf „Moderne Sportstätten 2022“ gegriffen werden.

Diesen Beschluss fasste der Sportausschuss in seiner letzten Sitzung bei einer Enthaltung der Linken. Etwa 700.000 Euro kostet die Sanierung, 90 Prozent davon sollte das Land tragen.

Erneuerung wäre das letzte Mosaiksteinchen für das Stadion

Nach der Roten Karte aus Düsseldorf brachte der Stadtsportbund Herne das landesweite Sportstättenprogramm ins Gespräch, dass jetzt angezapft werden soll. SSB-Chef Hans Peter Karpinski: „Im Stadion und auch im Sportpark ist in der letzten Zeit vieles verbessert worden. Jetzt wollen wir dort mit einer Erneuerung der Tartanbahn auch das letzte Mosaiksteinchen für unsere Sportler legen.“

Beantragen will der SSB im bis 2024 verlängerten Programm „Moderne Sportstätten“, so Karpinski, 500.00 Euro, „die die Kommune dann für eine neue Laufbahn nutzen kann. Allerdings wohl nicht vor dem Jahr 2023“. Bereits jetzt investiert wird ein paar Meter weiter: Im FunPark Eickel am Heisterkamp wird das dortige Kleinspielfeld für den Trainings- und Spielbetrieb des DSC und der DJK Wanne-Eickel modernisiert. Kosten: ca. 174.000 Euro.

Kunstrasen für Fußball, Hockey und Leichtathletik

Teurer und in der Bauzeit auch länger wird dagegen der Komplettumbau des Sportplatzes am Stratmanns Hof in Röhlinghausen. Die neue, multifunktionale Anlage mit einem Kunstrasen für Fußballer, Hockeyspieler, Leichtathleten und für den Schulsport leidet unter den explodierenden Baukosten und wird jetzt anstatt etwa 800.000 ca. 1.2 Millionen Euro kosten. Der Baubeginn ist für 2022 geplant, die Fertigstellung für das Jahr 2023.

„Wir lassen den SV Sodingen nicht im Regen stehen"

Dagegen liegen die Pläne in Sodingen weiterhin „auf Eis", besser gesagt auf dem Boden. Denn der Umbau des SVS-Stadions von Natur- auf Kunstrasen wird weiter auf sich warten lassen. Vor allem der Lärmschutz und die Bodenbeschaffenheit stellen die Planer vor große Probleme. „Der städtische Zuschuss von 171.000 Euro sowie die Eigenleistungen des Vereins reichen für den Umbau bei weitem nicht aus“, erklärte der Sportausschussvorsitzende Martin Kortmann, der aber versprach, „dass wir den SV Sodingen nicht im Regen stehen lassen werden“. Jetzt soll eine Machbarkeitsstudie für die Komplettsanierung in Auftrag gegeben werden. Nach deren Ergebnissen will die Sportverwaltung die weiteren Schritte festlegen.

Während in Sodingen Bagger und Schaufeln noch keine Rolle spielen, ist der Umbau des Sportplatzes am Stadtgarten abgeschlossen. Fast! Denn Gaby Przybyl (SPD) fragte im Sportausschuss nach dem zugesagten WC-Container für Menschen mit Behinderungen nach. Die Antwort: Ein Formfehler seitens der bewerbenden Firma habe die Aufstellung im Sommer verhindert, nach einer neuen Ausschreibung soll dies aber noch in diesem Jahr passieren. 

Passend zu den Investitionen im Etat für 2022 wünschten die Fraktionen der SPD und CDU eine Aktualisierung der Sportentwicklungsplanung. Helfen soll dabei das Institut für Sportentwicklung der Universität Wuppertal, mit dem „wir in den letzten Jahren gute Erfahrungen gemacht haben“, so Hendrik Bollmann (SPD) und Andrea Oehler (CDU).

Forum für den Sport in 2022: Die Corona-Pandemie schob vielen sportlichen Aktivitäten einen Riegel vor. Auch denen, wo nicht gelaufen, geschossen oder geworfen wird. Dazu gehörte zum Beispiel das „Forum für den Sport“, das nach dem Willen des Sportausschusses im Jahr 2022 wieder stattfinden soll. Die Verwaltung und der SSB sollen es vorbereiten, mögliche Themen wären die Sportentwicklungsplanung, der große Bereich „e-sport“ sowie die Beleuchtung von Laufstrecken im Stadtgebiet.

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