Herne. Wie ist der digitale Unterricht, das Essen oder die Ausstattung an Schulen? Die Noten der Eltern hängt in Herne stark von der Schulform ab.

Die Qualität des digitalen Unterrichts ist in Herne sehr stark von der Schulform abhängig. Beim WAZ-Familiencheck zeigt sich, dass die Realschulen überdurchschnittlich gut bewertet werden. Sie landen mit der Note 2,3 auf Platz 1 aller Schulformen in Herne und sind auch im Vergleich mit den Realschulen in Nachbarstädten absoluter Spitzenreiter. Das ist nur eines von zahlreichen Ergebnissen des großen WAZ-Familienchecks.

Klares Schlusslicht sind hingegen die Gesamtschulen. Sie schaffen es laut dem Voting der insgesamt 426 Hernerinnen und Herner, die sich an der Umfrage beteiligt haben, nur auf die Note 3,5. Das ist nicht nur das schlechteste Zeugnis innerhalb der Stadt, sondern auch im Vergleich zu den Gesamtschulen aller anderen teilnehmenden Städte. Die Gymnasien belegen mit der Note 2,4 dicht hinter den Realschulen den zweiten Platz. Die Grundschulen erhalten die Note 3,0. Insgesamt wird die Qualität des digitalen Unterrichts in Herne schulformübergreifend mit der Note 2,9 bewertet und rangiert damit im Städtevergleich im hinteren Bereich. Noch schlechter wird sie nur in Mülheim und Velbert bewertet.

Herne: Ausstattung und Zustand der Gesamtschulen schlecht

Auch bei der Frage nach dem Zustand und der Ausstattung der Schulen landen die Gesamtschulen bei der nicht-repräsentativen WAZ-Umfrage auf dem letzten Platz in Herne. Die Note 3,8 lässt sich wohl mit der Schulnote „ausreichend“ übersetzen. Die Realschulen schneiden auch nicht viel besser ab (Note 3,4), Grundschulen und Gymnasien etwa gleich gut – oder schlecht. Insgesamt lässt sich beim Blick über die Stadtgrenzen hinaus aber sagen, dass Zustand und Ausstattung der Schulen auch dort von den an der Umfrage teilnehmenden Familien nicht deutlich besser bewertet wurden. Am besten kommen hier Witten und Bottrop weg.

Bei der Unterrichtsqualität landet Herne bei der Umfrage insgesamt im Mittelfeld. Die Note 2,3 teilt sie sich mit einigen Nachbarkommunen wie Essen, Witten und Bottrop. Etwas besser schneidet nur Dortmund ab (2,2). Innerhalb Hernes wird die Qualität des Unterrichts an den Grundschulen am besten bewertet (Note 2,1) und an den Gesamtschulen am schlechtesten (2,9).

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Dabei helfen die meisten Eltern ihren Kindern bis zu zwei Stunden die Woche bei den Hausaufgaben (28 Prozent). Gut jeder Zehnte setzt sich drei bis vier Stunden mit dem Kind hin, um es zu unterstützen. Lediglich jeder Zwanzigste investiert mehr als fünf Stunden. Erwartungsgemäß ist der Unterstützungsbedarf bei Eltern mit Kindern am Gymnasium sowie an der Grundschule besonders hoch. Unter den Eltern von Grundschulkindern müssen fast neun von zehn Eltern das Kind bei den Hausaufgaben unterstützen. Jeder Zweite bis zu zwei Stunden, jeder Vierte aber immerhin drei bis vier Stunden pro Woche. Am Gymnasium geben 85 Prozent an, Zeit in die Betreuung bei den Hausaufgaben zu investieren. Bei Gesamtschuleltern hat hingegen jeder Dritte nichts damit zu tun.

Das Schulessen erhält in Herne so gute Noten wie in keiner anderen Stadt (Symbolfoto).
Das Schulessen erhält in Herne so gute Noten wie in keiner anderen Stadt (Symbolfoto). © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Jens Kalaene

Erfreulich: Die Schülerinnen und Schüler scheinen sich trotz der zum Teil nicht idealen Rahmenbedingungen wie dem schlechten Zustand der Schulen dennoch recht wohlzufühlen. Die Atmosphäre in der Schule wird in Herne insgesamt mit der Note 2,4 bewertet. Noch besser wird sie nur in Heiligenhaus und Witten beurteilt. Schlusslicht in dieser Kategorie sind in Herne die Realschulen mit der Note 3,1.

Das ist der Familien-Check

Wie bewerten Familien das Freizeitangebot in ihrer Stadt, wie blicken sie auf Schulen und Kitas? Wie flexibel ist der Arbeitgeber, wenn das Kind krank wird? Nach diesen und vielen Themen mehr haben wir in unserem „Familien-Check“ gefragt. Und mehr als 8300 Menschen aus der ganzen Region haben mitgemacht. Die Erkenntnisse stellen wir Ihnen nun in loser Folge vor. Und natürlich haben viele Teilnehmenden auch Anregungen geliefert, die wir gerne aufgreifen. Repräsentativ war die Umfrage nicht, weil die Teilnehmenden keinen Querschnitt der Bevölkerung bilden. Die Bewertungen sind vor allem als Hinweise zu verstehen, wo etwas gut oder schlecht läuft.

Und zum Schluss gibt es noch einen Städtesieg: Das Schulessen wird in Herne am besten von allen an der Umfrage beteiligten Städten bewertet (Gesamtnote 2,8). Während die Real- und Gesamtschulen auch in dieser Kategorie etwas schwächer abschneiden (3,2 bzw. 3,1), scheinen die Schülerinnen und Schüler der Gymnasien besonders zufrieden damit zu sein, was auf den Teller kommt (Note: 2,6).

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