Herne. Elektroauto-Gigant Tesla kommt nach Herne. Der E-Auto-Pionier baut sogenannte Supercharger bei Möbel Zurbrüggen – die Technik ist noch ganz neu.

Elektroauto-Gigant Tesla hat auf dem Gelände von Möbel Zurbrüggen in Herne unweit der A 43 und der A 42 sogenannte Supercharger gebaut. Die Schnelllade-Stationen in der vierten Generation („V4“) sind in dieser Form noch eine Rarität und fielen bislang offensichtlich selbst Tesla-Fans kaum auf. Mit Informationen hält sich Tesla wie gewohnt zurück.

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V4-Supercharger in Herne direkt neben McDonald’s

Die Gehäuse sind bereits enthüllt. Das Laden funktioniert aber noch nicht. Tesla hat zunächst acht Stationen seiner V4-Supercharger in die hintere Ecke des Parkplatzes neben McDonald’s gestellt. Die Ladestationen sind äußerlich einsatzbereit, haben aber noch keinen Strom. Wann die offizielle Inbetriebnahme ist, verrät Tesla noch nicht auf seiner Website. Dort tauchen die Lader auch noch nicht in der Liste der künftigen Standorte auf. Auf eine WAZ-Anfrage hat der wie üblich wortkarge Elektroautohersteller noch nicht reagiert.

Die V4-Supercharger in dieser Form wurden in Europa erstmals Ende August eröffnet. In Deutschland sind erste Standorte nun seit wenigen Tagen in Betrieb. Offen ist, ob die Supercharger schon alle Vorgaben des deutschen Eichrechts erfüllen. Verschiedene Medien hatten darüber spekuliert. Tesla hat sich dazu noch nicht geäußert.

Acht Ladepunkte – im Vergleich zu anderen Standorten eher klein

Neues nüchternes Design: Die V4-Supercharger von Tesla in Herne sind fertig.
Neues nüchternes Design: Die V4-Supercharger von Tesla in Herne sind fertig. © WAZ | Arne Poll

Der Automobilhersteller betreibt als einziger Hersteller selbst ein umfangreiches Ladenetz, das auch in die Board-Navigation der Autos integriert ist. An den neueren Standorten entstehen in der Regel bis zu 20 einzelne Ladestationen, weit mehr als bislang bei anderen Anbietern üblich. Der Herner Standort wird mit acht sogenannten „Stalls“ zu den eher kleineren gehören. An den Schnellladern lassen sich E-Autos in gut 20 Minuten Ladezeit (je nach Akkugröße auch etwas mehr) nahezu voll laden.

In Herne sind in den vergangenen Monaten mehrere größere Ladestandorte entstanden. Die Zahl der Schnelllader nimmt zu. Anbieter Pfalzwerke hatte jüngst ebenfalls acht Schnelllader auf dem Parkplatz von Decathlon (neben Café del Sol und Bavaria Alm) eröffnet. Die Schnelllader stehen Fahrern aller Autos offen. Ob das im Fall der Tesla-Säulen auch so ist, bleibt offen. Tesla hatte allerdings in der Vergangenheit einen Großteil seiner Ladestationen für alle anderen Auto-Marken geöffnet und war von seiner ursprünglichen Politik abgewichen. Der nächste Supercharger-Standort liegt in Bochum am Ruhrpark und wurde 2021 eröffnet, ist aber von der Autobahn schlechter erreichbar.

Neue Supercharger sorgen für erhöhten Puls bei Tesla-Fans

Die sogenannten V4-Supercharger sorgen aus mehreren Gründen tatsächlich für gesteigertes Interesse bei Tesla-Fans. Die Ladestationen heben sich vom zum Kult gewordenen Design der ersten drei Reihen der Ladestationen ab. Sie verfügen anders als die älteren Modelle nun über ein längeres Kabel, das auch grundsätzlich Fahrern aller Marken ein komfortableres Laden ermöglichen soll. (Die älteren Modelle waren dafür ausgelegt, dass dort vor allem Teslas mit dem links hinten angebrachten Ladeport laden können).

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Neu ist auch ein angebrachtes Display, das Fahrerinnen und Fahrern anderer Autos den Ladepreis anzeigt. Auch ein künftig (ab 1. Juli 2024) gesetzlich vorgeschriebenes Feld für kontaktloses Bezahlen mit EC-Karten ist vorhanden. Tesla hat für die eigenen Autos die Bezahlung ins Fahrzeug integriert. Fahrerinnen und Fahrer anderer Autos konnten per App bezahlen, was einfach und problemlos beschrieben wurde, aber nicht mehr den Vorschriften entspricht.

Die Tesla-Supercharger in Herne verfügen über den üblichen CCS-Anschluss (Combined Charging System).
Die Tesla-Supercharger in Herne verfügen über den üblichen CCS-Anschluss (Combined Charging System). © WAZ | Arne Poll