Herne. Schon wieder ist in Herne ein Restaurant rassistisch attackiert worden. Ein Lokal traf es dabei zum zweiten Mal. Der Inhaber reagiert schockiert.

Das Herner Restaurant Bissmarck92 ist zum zweiten Mal innerhalb von vier Monaten rassistisch attackiert worden. Unbekannte legten einen Schweinekopf vor der Eingangstür ab. Inhaber Naseem Arif zeigt sich von der neuerlichen Attacke auf seinen Burgerladen schockiert. Zuletzt blieb auch das Haus des Döners nicht verschont.

Eine Reinigungskraft, berichtet Arif, habe den Schweinekopf am Morgen auf den Stufen vor dem Eingang des Restaurants an der Bismarckstraße 92 entdeckt. Demnach sei der Kopf am Samstag von Unbekannten dort abgelegt worden. Großes Aufsehen habe die Reinigungskraft nicht gemacht, sondern den Fund kurzerhand im Müll entsorgt und die Stufen gereinigt. So verärgert er auch sei: Er lasse sich nicht einschüchtern, stellt der Burgerchef klar.

Schon im Juli 2023 wurde das Burgerrestaurant attackiert. Dabei wurden auch Lieferwagen beschmiert.
Schon im Juli 2023 wurde das Burgerrestaurant attackiert. Dabei wurden auch Lieferwagen beschmiert. © Arif

Bereits im Juli 2023 hatte es einen Angriff aufs Bissmarck92 gegeben. Damals schrieben Unbekannte in großen Buchstaben und roter Schrift „Verkauft Schwein! Ihr Zecken!“ auf die Restaurantwand. Außerdem wurden NPD-Aufkleber auf Scheiben und Lieferwagen geklebt. Zwei Lieferwagen wurden zudem beschmiert. Warum „Verkauft Schwein?“ und warum „Ihr Zecken“? In der Tat verkaufe er kein Schweinefleisch, sagt Arif. Weil: „Burger macht man mit Rindfleisch.“ Deshalb habe er sich bei den restlichen Gerichten bei der Eröffnung vor sieben Jahren gegen Schweinefleisch entschieden; das sei sein Konzept. Das Fleisch beziehe er übrigens von einem deutschen Metzger. Mit „Zecken“ wolle der Schmierer offensichtlich sagen, dass sich die Restaurantbeschäftigten ins Land „gezeckt“ hätten, mutmaßt Arif. Was nicht nur bösartig, sondern schlicht falsch sei: „Wir sind eine gemischte Truppe.“

Mit Schmierereien und Aufklebern hatten Unbekannte zuletzt auch das „Haus des Döners“ in der Fußgängerzone angegriffen. Kurz vor der großen Eröffnung des Dönerladens im Oktober hatte ein Lieferant die Hinterlassenschaften entdeckt: kleine Aufkleber mit dem Gesicht von Adolf Hitler, weiße Farbe, die auf den Scheiben verteilt wurde, zerschlagene Fenster und ein zerstörtes Schloss. Auch der Franchisenehmer zeigte sich geschockt.