Herne. Nazi-Aufkleber, Schmierereien: Vor der Eröffnung der „Haus des Döners“-Filiale in Herne gab es eine rassistische Attacke auf den Laden.

Hunderte Menschen sind am Dienstagmittag zur Eröffnung der neuen „Haus des Döners“-Filiale in Herne gekommen, um einen Döner für nur einen Cent zu ergattern. Das Riesenspektakel wurde jedoch überschattet von einem Vorfall in der Nacht vor der Eröffnung.

„Es gab leider eine rassistische Attacke auf unseren Laden“, sagt Franchisenehmer Dennis Gündogdo am Rande der Eröffnung. In den frühen Morgenstunden habe ein Lieferant die Spuren des Angriffs entdeckt: kleine Aufkleber mit dem Gesicht von Adolf Hitler, weiße Farbe, die auf den Scheiben verteilt wurde, zerschlagene Fenster und ein zerstörtes Schloss. „Wir sind geschockt“, sagt Gündogdo. Kurz vor der Eröffnung habe das Team versucht, die Spuren so gut es geht zu beseitigen. Ein großer Aufkleber mit der Maske aus der bekannten „Haus des Geldes“-Serie klebt über der kaputten Scheibe, Fußmatten verdecken die letzten Reste der Farbe, die nicht vollständig abgegangen sei.

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Warum sein Laden Opfer einer solchen rassistischen Attacke wurde, kann sich der Franchisenehmer nicht erklären. Es sei nicht die Erste dieser Art, sagt er. Bereits einige Tage zuvor habe es eine ähnliche Aktion mitten in der Nacht gegeben.

Die Polizei bestätigt, dass am Dienstagmorgen Strafanzeige erstattet worden ist. Es sei versucht worden, das Schloss zuzukleben, wodurch es zerstört wurde, so ein Polizeisprecher auf Nachfrage der WAZ. Die Aufkleber hätten einen nationalsozialistischen Hintergrund, bestätigt der Sprecher. Einziger Vorteil: Eine Kamera im Laden habe die Attacke gefilmt, wodurch nun eine Täterbeschreibung vorliege. Diese lautet wie folgt: weiblich, 20 bis 25 Jahre alt, Brillenträgerin, grün-schwarz kariertes Hemd, schwarzer Pulli und schwarze Hose. Zeugen, die etwas gesehen haben oder Angaben machen können, werden gebeten, sich unter 0234 909-4441 bei der Polizei zu melden. Noch liege der Sachverhalt nicht beim Staatsschutz, es sei aber davon auszugehen, dass das noch passieren werde, so der Polizeisprecher.