Herne. Als Herner „Leuchtturmprojekt“ gilt der Kita-Bau im Ex-Grünflächenamt. Warum die Pläne verändert wurden, wer Mieter im Dachgeschoss wird.
Die neue Kita im ehemaligen Grünflächenamt Auf dem Stennert wird nun für vier statt wie ursprünglich geplant für drei Gruppen eingerichtet. Außerdem steht der zusätzliche Mieter fürs Dachgeschoss des Gebäudes im Grünen fest.
In der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Sodingen stellten Gülseren Çelebi für den Kita-Träger Plan B und Timothy Engler vom Investor und Eigentümer E-Gruppe den aktuellen Stand des Projekts vor. Zwei Kita-Gruppen sollen künftig im Erdgeschoss und zwei weitere Gruppen im Obergeschoss Räume beziehen. Im Erdgeschoss würden zusätzlich eine Turnhalle und das Leitungsbüro eingerichtet, im Obergeschoss eine Küche und Personalräume, so Engler.
Das Dachgeschoss wird künftig wohl ebenfalls von Plan B angemietet und genutzt. Beim Sachstandsbericht zu diesem „Leuchtturmprojekt“ im November hatte die E-Gruppe im Bezirk Sodingen noch erwogen, die Räume anderweitig zu vermieten. Die sich nun abzeichnende Lösung wäre jedoch ideal: „Ich würde mich unwohl fühlen, wenn in der Kita meiner Kinder immer wieder fremde Leute durchs Treppenhaus gehen“, sagte Timothy Engler. Welches Team von Plan B die Büros im Dachgeschoss beziehen werde, stehe noch nicht fest, so Çelebi. Klar sei, dass es eine Abteilung mit einem rein aufsuchenden Angebot sein werde – so wie in der Kita von Plan B in Herne-Mitte, in der das Team für Ambulante Hilfen seine Büros habe.
Leise Kritik wurde an der Zeitplanung laut. Konkret: durch den SPD-Stadtverordneten Ulrich Klonki, dem als Vorsitzenden des Ausschusses für Kinder, Jugend und Familie angesichts des großen Mangels an Betreuungsplätzen – derzeit fehlen über 1000 Plätze – an einer schnellen Realisierung von Kita-Plänen gelegen ist. „Als ich gelesen habe, dass die Kita Auf dem Stennert im August 2024 eröffnet werden soll, habe ich das zunächst für einen Druckfehler gehalten“, so Klonki. Er sei von einer Eröffnung im Jahr 2023 ausgegangen, weil er in Herne noch nie erlebt habe, dass die E-Gruppe für ein Projekt dieser Größenordnung zweieinhalb statt eineinhalb Jahre benötige.
„Wir haben das Gebäude im Juni 2022 gekauft und mussten zunächst mal Unternehmen finden, die mit uns bauen und planen wollen“, entgegnete Engler. Sie wüssten um die Dringlichkeit beim Kita-Bau, deshalb hätten sie schnell mit der Entkernung begonnen. Der Umbau sei voraussichtlich auch bereits Ende 2023, Anfang 2024 abgeschlossen. Vielleicht wäre es sogar möglich gewesen, im Frühjahr 2024 zu öffnen, doch dann hätte man wegen des Umbaus der Straße über Monate eine Riesenbaustelle vor der Haustür gehabt.
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Plan B benötige auch noch Zeit für die Einrichtung und die Gestaltung des Außenbereichs, betonte Çelebi. Ein Start im Kita-Jahr 2024/25 wäre deshalb realistisch. Die Kita-Leitung soll von einer Stellvertreterin einer bestehenden Plan B-Einrichtung übernommen werden. Sie sei auch dank der derzeitigen Anstrengungen des Landesjugendamts zuversichtlich, trotz des Fachkräftemangels alle Stellen in der neuen Einrichtung besetzen zu können: „Wir haben ja auch noch etwas Zeit.“