Herne. Die Hitze macht vielen zu schaffen. Damit Besucher der Cranger Kirmes nicht allzu sehr darunter leiden, wird kostenloses Trinkwasser angeboten.

  • Auf der Cranger Kirmes wird in diesem Jahr kostenloses Trinkwasser angeboten.
  • Die Feuerwehr hat in den heißen Tagen viele hitzebedingte Einsätze.
  • Wie man sich schützen kann.

In den vergangenen Wochen war es in Herne teilweise wieder drückend heiß. Vor allem auf der Cranger Kirmes können die hohen Temperaturen jenseits der 30 Grad unangenehm werden. Um vorzubeugen, dass Besucherinnen und Besucher der Kirmes zu sehr unter der Hitze leiden oder gar gesundheitliche Schäden davon tragen, habe die Stadt mit Schaustellerinnen und Schaustellern gesprochen und über Lösungen nachgedacht, sagte Angelika Burrichter, Leiterin des Fachbereichs Gesundheit, bei einem Pressetermin.

„Die Schausteller und Stände, die ans Trinkwasser angeschlossen sind, können von den Besuchern für kostenloses Wasser angefragt werden“, so Burrichter. So könnten beispielsweise auch kleine Trinkflaschen aufgefüllt werden. Wasser zu trinken sei bei hohen Temperaturen besonders wichtig.

Viele Einsätze der Feuerwehr aufgrund von Hitze

Nicht nur auf der Cranger Kirmes leiden viele Menschen unter der Hitze. Sobald es mehrere Tage hintereinander heiß sei, merke die Feuerwehr eine „kontinuierliche Zunahme“ ihrer Einsätze. Das teilte Holger Wißuwa, leitender Notarzt der Herner Feuerwehr, mit.

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Bei diesen Einsätzen unterscheide man zwischen denen, die direkt auf die Hitze zurückzuführen seien – also beispielsweise ein Hitzschlag oder ein Sonnenstich – und denen, die nur indirekt damit zusammenhängen. Häufig verschlechterte sich beispielsweise der Zustand von chronisch kranken Menschen bei Hitze deutlich. Für diejenigen, die an Herz-, Nieren- und Lungenbeschwerden leiden, sei die Wärme besonders gefährlich. In diesem Jahr habe es bereits viele COPD-Patienten gegeben, deren Zustand sich durch die hohen Temperaturen deutlich verschlechtert habe, erklärt Wißuwa. Während der heißen Episoden stünden etwa ein Drittel der Einsätze im Zusammenhang mit den hohen Temperaturen.

Hitze: Warnzeichen des Körpers beachten

Doch wenn der Notarzt eingreifen muss, sei es eigentlich schon zu spät, betont er. Deswegen sei es wichtig, frühzeitig auf die Warnsignale des Körpers zu hören. Dazu zähle zum einen die Farbe des Urins: Wenn dieser sehr gelb sei, deute das auf einen Flüssigkeitsmangel hin. Zum anderen sei trockene Haut und keine Schweißbildung ein Anzeichen dafür, dass der Körper zu wenig Flüssigkeit aufgenommen habe.

Ein einfacher Trick, um zu kontrollieren, ob man genug getrunken hat: „Wenn man am Handrücken die Haut hochzieht und diese sich nicht direkt oder nur sehr langsam zurückzieht, ist das kein gutes Zeichen.“ Auch Schwindel und Schwäche können auf eine Dehydration hindeuten. Deutlich dramatischer werde es, wenn jemand anfange, sich zu verändern oder verwirrt, antriebslos oder gar bewusstlos werde. „Das ist dann definitiv ein Fall für den Rettungsdienst.“

Besonders wichtig sei es, in solchen Hitzeperioden auch auf die Mitmenschen zu achten. Menschen mit Demenz bräuchten beispielsweise ab und zu eine Erinnerung ans Trinken. „Oder man kauft mal einen Wasserkasten für den Nachbarn, der das selbst nicht mehr kann“, nennt Wißuwa ein Beispiel. „Einfach denen helfen, die sich nicht selbst helfen können.“ Ebenfalls besonders gefährdet: schwangere Frauen. Aber 30 Grad Celsius steige die Gefahr einer Frühgeburt, fügt Burrichter hinzu.