Herne. Seit 2007 sucht das Kulturell Alternative Zentrum eine Anlaufstelle in Herne. Die Stadt bietet nun Räume im Kuz an. Warum es Vorbehalte gibt.
Seit der Gründung im Jahr 2007 führt das Kulturell Alternative Zentrum (KAZ) in Herne regelmäßig Konzerte, das KAZ-Open-Air und weitere Veranstaltungen durch. Die Suche nach einer festen Bleibe blieb jedoch bislang ohne Erfolg. Nun hat die Stadt dem Verein in Aussicht gestellt, Räumlichkeiten im Keller des Kulturzentrums am Willi-Pohlmann-Platz nutzen zu können. Dieser Vorschlag stößt jedoch auf Vorbehalte.
Bei einem Ortstermin in dem einst als Disco genutzten Raum unter dem Kuz-Saal haben Kulturdezernent Andreas Merkendorf und das KAZ diese Variante bereits beraten. Außerdem hat der Kulturausschuss nach Anfragen von SPD und Grünen in der letzten Sitzung vor der Sommerpause über das Thema diskutiert.
Als Herner und früheren Besucher von Disco-Veranstaltungen im Kuz-Keller sei er selbst auf diesen Vorschlag gekommen, sagt Merkendorf auf Anfrage der WAZ. Bei der Ortsbegehung hätten die zuständigen städtischen Fachbereiche jedoch darauf hingewiesen, dass dort unter anderem aufgrund von Brand- und Lärmschutzkriterien keine Konzerte durchgeführt werden könnten.
Die Stadt habe daraufhin mal aufgelistet, was im Kuz-Keller überhaupt möglich wäre. Er könnte als Aufenthaltsraum für Besprechungen und als Lager genutzt werden. Und auch kleinere Veranstaltungen wie Lesungen wären dort möglich, so Merkendorf. Er begleite die Suche des KAZ „mit großer Sympathie“ und empfehle dem Verein: „Leute, fangt doch lieber klein an, bevor ihr weitere zehn Jahre sucht.“
Die KAZ-Spitze – Vorsitzende Dana Seidel und Geschäftsführer Christoph Ishorst – lobt gegenüber der WAZ die Bemühungen der Stadt, macht jedoch ein „Aber“ geltend: Konzerte seien dort nicht möglich, und diese seien nun einmal der Kern ihrer Aktivitäten. An wechselnden Veranstaltungsorten führte das KAZ diese seit 2007 durch, zuletzt im Mai im Jugendzentrum Heisterkamp. Eine Absage wollen Seidel und Ishorst der Stadt aber nicht erteilen: „Wir müssen das erst einmal im größeren Kreis mit unseren Mitgliedern besprechen“.
Weniger angetan ist das KAZ von einer Stellungnahme der Jusos. Diese hatten berichtet, dass die Stadt dem KAZ nach intensiver Prüfung nun „eine geeignete Räumlichkeit anbieten“ könne. Mit dieser neuen Unterkunft im Kuz könne der Verein eine Anlaufstelle für Jugendkultur im Herzen von Herne etablieren, erklärten die Jusos und betonten unter anderem, dass sie dem KAZ bereits 2021 Hilfe angeboten hätten.
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„Geht doch mal zusammen los“, sagt Ishorst in Richtung Jusos und Politik. Sie seien ja dankbar für jede Unterstützung, doch zielführender wäre es, wenn Parteien und ihre Jugendverbände bei dem offenbar gemeinsamen Ziel an einem Strang ziehen würden. Und er stellt klar, dass das KAZ nach Wechsel an der Vereinsspitze – Seidel löste den langjährigen Vorsitzenden Kai Nordemann ab – anders als bisher nicht mehr ausschließlich nach einem (Konzert-)Ort in Herne-Mitte suche: „Hauptsache, er ist gut erreichbar.“ loc