Herne. Der Skatepark Heisterkamp in Herne soll erneuert werden. In die Planungen wurden Kinder und Jugendliche eingebunden. Was nun kommen soll.

Der Skatepark Heisterkamp in Herne soll umfassend modernisiert werden. Der Treffpunkt für Kinder und Jugendliche sei „in die Jahre gekommen“, begründet Heinz-Jürgen Kuhl, Fachbereitsleiter Stadtgrün Herne. Nicht die Verwaltung aber entscheidet über die Gestaltung der Fläche, sondern die Nutzer selbst.

Der bestehende Skatepark Heisterkamp diene aktuell vor allem älteren Kindern und Jugendlichen der Skate-, Scooter- und BMX-Szene als Treffpunkt, so Heinz-Jürgen Kuhl im Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung. Die Betonhindernisse seien aber betagt und böten nur sehr geringe Nutzungsvarianten. Gerade für Anfänger, so die Stadt, seien die Hindernisse – die so genannten Obstacles – schwer zu befahren, aber auch für Profis biete der Park wenig Abwechslung. Eine Aufwertung und Umgestaltung sei deshalb dringend notwendig.

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Herne: Skateboardanlage soll künftig für verschiedene Nutzer attraktiv sein

340.000 Euro soll der Umbau im Sportpark Eickel kosten.
340.000 Euro soll der Umbau im Sportpark Eickel kosten. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

In einem Abstimmungsverfahren zwischen Jugendlichen aus der Skaterszene, Kinderanwältin Bibi Buntstrumpf, einem Planungsbüro und der Stadt seien ab März auf der Skatefläche am Heisterkamp Gespräche über die Neugestaltung der Fläche geführt worden. Ziel: die Schaffung einer attraktiven Fläche sowohl für Kinder als auch Jugendliche.

Er sei „sehr optimistisch“, dass das gelungen sei, sagt Stadtgrünchef Kuhl. Das Konzept sei so gestaltet worden, dass künftig verschiedene Spiel- und Sportgruppen die Skateboardanlage nutzen könnten. Durch eine geschlossene und im unteren Bereich „flache Form“ sei es nun auch Anfängern möglich, erste Übungen zu versuchen. Und für die Könner sollen im oberen Bereich einzelne Hindernisse angebracht werden, die für Tricks genutzt werden könnten. Gleiches gelte für die Elemente auf dem „Mittelset“ in der ebenen Fläche: Dort sollen alle Steigungen und Neigungen so ausgeführt werden, dass diese auch von Kleinkindern zum Beispiel mit dem Laufrad oder Scooter und in den barrierefreien Bereichen sogar mit dem Rollstuhl genutzt werden könnten.

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Elemente sollen durch Spritzbeton geformt werden

Sie begrüßt die Pläne: Kinderanwältin Bibi Buntstrumpf alias Nuray Sülü.  
Sie begrüßt die Pläne: Kinderanwältin Bibi Buntstrumpf alias Nuray Sülü.   © OH

Bei der Planung wurden laut Stadt Wünsche und Bedürfnisse der Skater, aber auch Biker, Scooter-Fahrer und Inliner einbezogen, deren Ideen in einem Abstimmungsverfahren ausgearbeitet worden seien. Die einzelnen Elemente sollen vor Ort durch Spritzbeton geformt und eingebaut werden. Dadurch passe sich der Skatepark – anders als bei Fertigteilen – hervorragend in die Landschaft ein. Die Skateanlage sei zudem durch ein schalltechnisches Gutachten untersucht und zur uneingeschränkten Nutzung freigegeben worden; einen negativen Einfluss auf die klimatischen Verhältnisse habe sie ebenfalls nicht. Der Baubeginn ist bei grünem Licht durch die Politik für das zweite Halbjahr 2023 vorgesehen, die Arbeiten sollen fünf Monate dauern.

Kinderanwältin Bibi Buntstrumpf alias Nuray Sülü begrüßt die Pläne. „Ich freue mich sehr für die jungen Skater, dass es nun auch in Eickel eine schöne Anlage geben soll“, sagt sie zur WAZ. Die aktuelle Anlage sei in der Tat nicht mehr zeitgemäß – und gar kein Vergleich zu den beiden anderen Herner Skateboard-Anlagen auf dem Hibernia-Gelände und am Stöckmannshof. Es sei gut, dass die Nutzer in die Pläne eingebunden worden seien – wenn auch wegen Corona nicht so stark wie ursprünglich geplant.

>> WEITERE INFORMATIONEN: Die Kosten

Die Umgestaltung des Skateparks Heisterkamp ist eine Maßnahme des Stadterneuerungsprojektes Soziale Stadt Wanne-Süd. Die Umbaukosten betragen laut Stadt 340.000 Euro und können zu 80 Prozent aus Mitteln der Stadterneuerung refinanziert werden.

Die Entscheidung über den Umbau trifft die Bezirksvertretung Eickel am Donnerstag, 9. September, im Volkshaus Röhlinghausen. Beginn der öffentlichen Sitzung ist um 17 Uhr.