Herne. Die Herner SPD-Bundestagsabgeordnete Michelle Müntefering hat den ersten Schritt Richtung Europaparlament gemacht. So lief die Nominierung.
Ende April hatte die Herner SPD-Bundestagsabgeordnete Michelle Müntefering angekündigt, dass sie bei der Europawahl am 9. Juni kommenden Jahres einen Sitz im Parlament in Brüssel anstrebt. Am Mittwochabend hat sie den ersten Schritt gemacht.
Beim SPD-Unterbezirksparteitag in der Akademie Mont-Cenis wurde Müntefering als Kandidatin nominiert: Die 128 anwesenden Delegierten empfahlen zunächst der Wahldelegiertenkonferenz einstimmig, Müntefering zu nominieren. Das Ergebnis der geheimen Wahl der Delegiertenkonferenz fiel mit 86 Prozent ebenfalls sehr gut aus.
Müntefering: Kandidatur ist kein Selbstläufer
Müntefering hatte vor ihrer Nominierung selbst darauf hingewiesen, dass eine Kandidatur alles anderes als ein Selbstläufer sei. Der Grund: Im Unterschied zur Bundestagswahl gibt es keine Wahlkreise, in denen die Kandidaten direkt gewählt werden. Den Herner Wahlkreis hatte sie bei der Bundestagswahl 2021 mit einem Ergebnis von 43,4 Prozent der Erststimmen gewonnen - eins der besten Ergebnisse im Land überhaupt.
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So gilt es für Müntefering nun, einen aussichtsreichen Listenplatz zu ergattern. Doch dabei spielen eine Reihe von Faktoren eine Rolle. So nominieren auch andere Ruhrgebietsstädte Kandidaten, eine Auswahl findet im SPD-Bezirk Westliches Westfalen, dann auf NRW-Ebene, im SPD-Bundesvorstand und im Januar 2024 bei einem Bundesparteitag statt.
Die Herner SPD habe noch nie einen EU-Abgeordneten oder eine Abgeordnete stellen können, so Müntefering. Sie traue sich zu, in dieser Gemengelage zu kandidieren und sehe ihre Kandidatur als Angebot an die Partei. Mit ihrer bisherigen Erfahrung bringe sie ein paar Argumente mit. Und mit der Nominierung kann sie das erhoffte starke Signal an andere Unterbezirke senden.