Herne. Im Parkhaus Neue Höfe in Herne treiben sich Jugendliche herum, es kommt zu Vandalismus. Nachbarn klagen. Auch der Betreiber zeigt sich alarmiert.
Im Parkhaus Neue Höfe in Herne gibt es Ärger mit Jugendlichen. Parkhaus-Nutzer fühlen sich belästigt. Es kommt zu Vandalismus-Schäden. Der Betreiber des früheren Karstadt-Parkhauses zeigt sich selbst alarmiert. Jetzt sollen etliche Maßnahmen Abhilfe bringen.
Stadtmarken zum Parkhaus Neue Höfe: Setzen alle möglichen Hebel in Gang
„Wir haben sämtliche Schritte in die Wege geleitet, um für mehr Sicherheit zu sorgen“, sagt Sebastian Corda, der für den Aachener Parkhaus-Betreiber Stadtmarken die Parkhäuser managt. Ihm sei die Situation bewusst. Als Betreiber wolle man aktiv gegen Vandalismus und die Gruppen vorgehen. In den vergangenen Tagen habe es zahlreiche Gespräche mit Behörden und anderen Akteuren gegeben. Dazu zähle die Polizei, aber auch das benachbarte Jugendzentrum und eine Suchtberatung. „Wir versuchen sämtliche Hebel in Gang zu setzen, die wir in Gang setzen können.“
Vor allem in den Nachmittagsstunden zeigt sich die Situation auf den oberen Parkdecks: Gruppen von Jugendlichen fahren mit dem Aufzug nach oben. Sie hinterlassen Müll auf den Decks und in den Treppenhäusern. Oben steht ein ausgeschlachtetes Mofa. In einer dunklen Ecke knutscht ein Paar. Mit Feuerzeugen wurden Kabel angeflämmt. Die gerade erst renovierten Fluchttreppenhäuser sind voller Urin-Lachen. In den vergangenen Monaten wurden zwei Brände gelegt, einer in einem Treppenhaus und einer an den Müllcontainern im Erdgeschoss. „Das wollen wir alles unterbinden“, sagt Corda.
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Nachbar beschwert sich: Dauerparker zahlen 65 Euro im Monat
Ein Nachbar hält das Parkhaus für vernachlässigt. „Man zahlt als Dauerparker 65 Euro im Monat. Dafür kann ich auch erwarten, dass hier etwas getan wird.“ Als Dauerparker traue man sich nicht, in die oberen Etagen zu fahren. Die nicht-überdachte oberste Etage ist weite Teile des Tages gar nicht von Parkgästen frequentiert. Die dritte Etage wird nur von einzelnen Fahrzeugen genutzt. Zu Fahrzeugaufbrüchen oder körperlichen Attacken auf Parkhaus-Nutzer ist es laut Stadtmarken allerdings noch nicht gekommen.
Der Nachbar fordert eine möglichst durchgängige Bewachung des Parkhauses mit einem dauerhaft anwesenden Pförtner. „Das ist kostentechnisch nicht umsetzbar“, entgegnet Sebastian Corda. „Das wäre wirtschaftlich ein Minusgeschäft.“ Stadtmarken strebe stattdessen an, kurzfristig den Sicherheitsdienst zu wechseln. Die Security solle einen kurzen Anfahrtsweg haben und schnell am Ort des Geschehens sein, falls ein Alarm komme. „Wir wollen die notwendige Sicherheit für die Nutzer des Parkhauses gewährleisten.“
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Schrankenanlage für alle Polizei-Streifenwagen freigeschaltet
Dazu gehöre auch, dass die Schrankenanlage für alle Streifenwagen der Polizei freigeschaltet worden sei, so dass die Polizei nun auch mit ihren Fahrzeugen ins Parkhaus einfahren könne. Corda setzt auf eine enge Zusammenarbeit mit der Polizei. Beim Ortsbesuch der Redaktion durchkämmen Beamte gerade das Gebüsch vor dem Parkhaus auf der Suche nach Drogen.
Neu sind zahlreiche Kameras, die aktuell installiert werden. Die Videotechnik soll vor allem die uneinsehbaren Ecken ausleuchten. Die Technik soll so gut funktionieren, dass sie bei ungewohnten Verhaltensmustern vor der Kamera automatisch Alarm schlägt. Stadtmarken setze auch darauf, dass die Kameras zur Abschreckung beitragen.