Herne. Dächer sollen grün werden: Ein neues Klimaprojekt fördert die Begrünung von 10.000 Dächern im Revier, darunter in Herne. Wie das funktioniert.

Die Stadt schöner machen, dem Klima was Gutes tun: Das steckt hinter dem Förderprogramm „10.000 grüne Dächer“, das die Emschergenossenschaft in diesem Monat gestartet hat. Damit sollen im Emscherland Dächer bepflanzt werden, und der Verband stellt Hauseigentümerinnen und -eigentümern 50 Euro pro Quadratmeter dafür zur Verfügung, wenn sie ihre Garagen, Carports oder An- und Vorbauten grün aufhübschen. Die Stadt Herne ruft Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich zu beteiligen. „Hier kann man mit geringem Aufwand eine Menge fürs Klima tun“, wirbt Umweltdezernent Karlheinz Friedrichs.

Er muss es wissen, denn seine Garage, sagte der Dezernent bei einem Pressegespräch im Herner Rathaus, habe er längst begrünt. Das könne man locker selber machen: „Das geht fix, das hat man an einem Samstag gemacht.“ Wer selbst aktiv sei, könne ebenfalls von dem Programm profitieren, eine Fachfirma müsse nicht beauftragt werden: „Das ist ein Pluspunkt.“ Dann komme man mit dem Geld der Emschergenossenschaft locker hin – oder behalte sogar noch etwas übrig.

Hilft dem Klima und sieht gut aus: eine Dachbegrünung.
Hilft dem Klima und sieht gut aus: eine Dachbegrünung. © FUNKE Foto Services | Milos Ruzicka

Ein weiterer Pluspunkt sei, dass der Antrag auf Förderung unkompliziert sei und fix übers Internet erledigt werden könne. Das betonte auch Isabelle Knaup von der Zukunftsinitiative Klima.Werk, die das Ganze managt: In fünf Minuten sei der Antrag „runtergeklickt“. Zwei von mehreren Voraussetzungen für eine Förderung: Die Dachfläche, die angepackt werden soll, ist bislang an die Kanalisation angeschlossen und wurde noch nicht begrünt. Die neuen Dächer sollen dann Regenwasser speichern, das dann verdunsten und eine Kühl-Wirkung haben soll. Zugleich, so die Initiatoren, würden Flächen entsiegelt und die Dächer sähen schöner aus.

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Die Förderung, so heißt es, kann für mehrere Dächer auf einem Grundstück beantragt werden, die Gesamtgröße der Dachfläche darf nicht mehr als 60 Quadratmeter betragen. Aber auch wer größere Flächen hat, soll eine Chance bekommen und sich an hallo@klima-werk.de wenden; vielleicht geht dann ja doch noch was.

Ein Antrag auf Förderung kann digital über ein zentrales Förderportal gestellt werden. Um die Dachbegrünung umzusetzen, kann eine Fachfirma beauftragt werden oder in Eigenarbeit begrünt werden. Mit etwa vier Wochen Wartezeit, sagt Isabelle Knaup, müssten Antragstellerinnen und Antragsteller rechnen, bis sie eine Antwort bekämen. Im Fall einer Zusage hätten Hausbesitzerinnen und -besitzer zwei Jahre Zeit, um ihre Dächer zu begrünen. Wenn die Maßnahme abgeschlossen sei, fließe das Geld.

Weitere Informationen finden Interessierte auf www.klima-werk.de/gruendachfoerderung