Herne. Das Ermittlungsverfahren nach dem Tod eines 58-Jährigen auf dem Gelände von UPS in Herne läuft. Eine mögliche Ursache wird aber ausgeschlossen.
Nach dem Tod eines Lastwagenfahrers bei UPS in Herne ist das Ermittlungsverfahren immer noch nicht abgeschlossen. Ein 58-jähriger Niederländer war in der Nacht zum 29. April auf dem Gelände unter ein Transportfahrzeug geraten und überrollt worden. Es gehe jetzt noch darum, die Obduktionsberichte abschließend zu bewerten, heißt es von der Staatsanwaltschaft. Die Ermittler gehen weiter von einem tragischen Unfall aus.
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Kein weiteres Verfahren außer Todesermittlungsverfahren
Es gebe kein Verfahren außer dem Todesermittlungsverfahren, sagt Staatsanwalts-Sprecher Jan Oelbermann auf Nachfrage. Die Staatsanwaltschaft müsse nun noch die maßgeblichen Obduktionsprotokolle bewerten. Diese Entscheidung sei noch offen, bevor man sich abschließend zu dem Fall äußern könne. Die Ermittler hatten bereits sehr früh ausgeschlossen, dass der Tod vorsätzlich herbeigeführt worden sein könnte. Denkbar wären aber Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung gegen einen oder mehrere Dritte gewesen. Danach sieht es nun nicht aus.
Nach aktuellem Stand der Ermittlungen geriet der Mann unter ein Spezialfahrzeug, das zum Verladen von Containern eingesetzt wird. Er wurde durch das viele Tonnen schwere Fahrzeug überrollt.
Aus dem Unternehmen ist zu hören, dass der Unfall innerhalb der Belegschaft große Verunsicherung ausgelöst habe. Der Fahrer aus den Niederlanden war laut UPS im Auftrag des Paket-Konzerns für ein Fremdunternehmen im Einsatz.
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Vorfall weiter großes Thema in UPS-Belegschaft
Der Vorfall soll dafür gesorgt haben, dass noch einmal Arbeitsabläufe hinterfragt werden und Sicherheitsmaßnahmen verschärft wurden. „Hier wird viel darüber geredet“, heißt es aus dem Betrieb gegenüber der Redaktion. Es seien in den Wochen danach viele Gespräche zu den Abläufen geführt worden. Im Umschlagzentrum im Gewerbegebiet „Friedrich der Große“ werden Pakete für ganz Europa sortiert und weiterverladen. Die insgesamt mehr als 1000 Angestellten können laut UPS stündlich bis zu 35.000 Pakete bearbeiten. Das führt zu entsprechendem Verkehr im Anlieferungsbereich.
UPS hatte auf Nachfrage den Tod bedauert und Mitgefühl gegenüber den Angehörigen geäußert. Zum Vorfall selbst wollte sich UPS mit Blick auf die laufenden Ermittlungen allerdings nicht äußern. UPS gilt auch in Gewerkschaftskreisen als eher vorbildlich, was die Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen angeht. Das Unternehmen überwache die Einhaltung der Arbeitsschutzmaßnahmen sehr streng, heißt es.