Herne. Laut Stadt gibt es immer mehr Konflikte an Herner Schulen. Um diese zu stoppen, startet jetzt die „Respekt-Akademie“. Was dahinter steckt.
Die Stadt Herne weitet ihre Kampagne „Herne mit Respekt“ aus. Nun sollen noch mehr die Schulen mit ins Boot geholt werden. Mit der „Respekt-Akademie“ verspricht sich die Stadt, den respektlosen Umgang an Schulen zu verringern.
„Die Situation an den Schulen macht uns Sorgen“, sagt Oberbürgermeister Frank Dudda bei der Vorstellung der Respekt-Akademie. „Wir wollen versuchen, den Kreislauf zu stoppen.“ Dafür wurden nun fünf Themengebiete ausgearbeitet, in denen verschiedene Workshops für Schülerinnen und Schüler, Eltern und pädagogisches Personal angeboten werden. Im ersten Themenbereich „Gewaltprävention“ gibt es beispielsweise ein Sozialkompetenz-Training und ein Deeskalationstraining für Klassengemeinschaften, in dem Gewaltursachen erkannt und Konfliktsituationen entschärft werden sollen.
+++ Nachrichten aus Herne – Lesen Sie auch: +++
- Cranger Kirmes: Dieses Riesenrad steht 2023 auf dem Platz
- Neues Rondell in Herne-Mitte: So sieht der neue Entwurf aus
- Nacktionalmannschaft in Herne: Fußballer ziehen blank
Darüber hinaus gibt es die Themenfelder: Antisemitismus-Prävention, Gleichberechtigung der Geschlechter, Antirassismus-Training und Digitalkompetenz. Die Maßnahmen in den jeweiligen Themenblöcken werden von verschiedenen Trägern wie beispielsweise der Talentmetropole Ruhr, dem kommunalen Integrationszentrum oder der Integrationsagentur der Jüdischen Gemeinde Bochum-Herne-Hattingen durchgeführt.
Respekt-Akademie in Herne startet zunächst an vier Schulen
„Mit der Respekt-Akademie wollen wir etablierte und bestehende Angebote bündeln und zusätzliche neue Maßnahmen schaffen“, erklärt der Projektverantwortliche Jacob Liedtke aus dem Büro des Oberbürgermeisters. „Wir erfinden das Rad nicht neu, aber schlagen ein neues Kapitel auf.“
Wie wichtig solche Maßnahmen sind, weiß Lothar Heistermann, Schulleiter der Hans-Tilkowski-Hauptschule. Die Corona-Zeit habe viel mit den Schülerinnen und Schülern gemacht. Ein Jahr habe man die Schülerinnen und Schüler gar nicht gesehen, ein Jahr nur hinter Masken und „jetzt wissen wir manchmal nicht mehr, wer da sitzt“, so Heistermann.
- Lesen Sie auch: Kampagne wächst: Herne will mehr Respekt in der Gesellschaft
Für die beteiligten Schulen gibt es obendrauf noch ein „Bonbon“, verspricht Liedtke. Wenn eine Schule mindestens drei der fünf Themenbereiche absolviere, erhalte sie eine Plakette und werde damit als „Schule mit Respekt" ausgezeichnet. Die „Respekt-Akademie“ werde zunächst an den drei Herner Gesamtschulen Mont-Cenis, Wanne-Eickel und Erich-Fried sowie der Hans-Tilkowski-Schule für das kommende Schuljahr 2023/24 angeboten. „Wir hoffen, am Ende des Schuljahres gemeinsam mit den Schulen das Projekt evaluieren und auf anderen Institutionen ausweiten zu können.“