Herne. Der DGB Herne ruft zur traditionellen Kundgebung am 1. Mai auf. Das Motto lautet diesmal angesichts vieler Krisen: ungebrochen solidarisch.

Ungebrochen solidarisch - unter dieses Motto stellt der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) seine Kundgebung zum 1. Mai in Herne. Dieses Motto gelte angesichts in einer Welt im Dauerkrisenmodus für viele Lebensbereiche, so der Herner DGB-Vorsitzende Peter Holtgreve.

Was man mit Solidarität und Zusammenhalt erreichen könne, habe sich in der Vergangenheit mehrfach gezeigt, man denke nur an den Tarifabschluss, den die Dienstleistungsgesellschaft Verdi jüngst für den öffentlichen Dienst erreicht habe. Holtgreve erinnert daran, dass die Tarifauseinandersetzung in anderen Branchen noch laufe. Außerdem: Viele Betriebe, gerade kleine und mittlere seien nicht Teil der Tariflandschaft, hier gelte es solidarisch zu sein und die Beschäftigten zu unterstützen, um zum Beispiel einen Betriebsrat zu gründen.

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Gerade angesichts der Geldsorgen, die viele Menschen hätten, sei eine angemessene Bezahlung wichtig. Ohne die Gewerkschaften gebe es die Energiepreisbremse oder Einmalzahlungen an Beschäftigte, Rentner und Studierende nicht, auch bei der Anhebung des Mindestlohns und der Einführung des Bürgergelds hätten die Gewerkschaften Druck gemacht.

Hernes DGB-Vorsitzender Peter Holtgreve sieht viele Krisen, die eine ungebrochene Solidarität erforderten.
Hernes DGB-Vorsitzender Peter Holtgreve sieht viele Krisen, die eine ungebrochene Solidarität erforderten. © FUNKE Foto Services | Kim Kanert

Beim Blick auf die Klima- und Energiewende komme es gerade auch auf die Beschäftigten an, die diese Wende umsetzten. Deshalb müssten sich Unternehmen auf die Sicherung von Beschäftigung verpflichten und in Qualifizierung investieren. Außerdem dürfe es keine Standortvorteile ohne Standorttreue geben.

Ab 11 Uhr Kundgebung auf dem Herner Rathausplatz

Ganz aktuell ist die Nachricht, dass der Energiekonzern RWE in nur drei Monaten einen Gewinn von rund 2,8 Millionen Milliarden Euro erzielt hat. Für den DGB ist klar, dass überhöhte Gewinne abgeschöpft werden und in die Entlastung der Bürger gesteckt werden müssten. Es dürfe nicht sein, dass die Hauptlasten der Energiekrise die Beschäftigten tragen.

So wird die Mai-Kundgebung ablaufen: Das Mahnmal an der Bebelstraße ist ab 10 Uhr Sammelort für den Demonstrationszug, der gegen 10.15 Uhr zum Rathaus-Vorplatz aufbricht. Dort beginnt die Kundgebung um 11 Uhr. Nach der Begrüßung durch den Peter Holtgreve wird Hernes Oberbürgermeister Frank Dudda sprechen, Hauptredner wird Karlheinz Auerhahn sein, IGBCE-Bezirksleiter Recklinghausen. Dass der DGB keinen bundespolitisch bekannten Gewerkschafter auf der Bühne hat, sieht Holtgreve keineswegs als Defizit. Karlheinz Auerhahn führe den bundesweit größten IGBCE-Bezirk und habe damit durchaus Gewicht.