Herne. Das Deutschlandticket ist da. Einige Arbeitgeber in Herne bieten es ihren Mitarbeitern als Firmenticket an, doch manche zögern noch.

Ab 1. Mai gibt es das Deutschlandticket. Für 49 Euro im Monat können Abonnentinnen und Abonnenten mit Regional- und Straßenbahnen dann durch ganz Deutschland reisen. Einige Arbeitgeber bezuschussen das sogenannte Deutschlandticket Job, so dass es für Arbeitnehmer maximal 34,30 Euro kostet. Wie gehen Arbeitgeber in Herne mit dem Thema um? Die WAZ hat nachgefragt.

Das Evangelische Krankenhaus Herne bietet das Deutschlandticket für seine Auszubildenden an. Die Kosten werden nach Angabe von Prokuristin Annika Machleit-Ebner vollständig übernommen. Der Start sei für den 1. Juni geplant.

Anders sieht es bei der St. Elisabeth Gruppe aus. Mitarbeiter können das Ticket zwar über den Arbeitgeber erwerben, bezuschusst werde es jedoch nicht, gibt Sabine Edlinger, Geschäftsführerin der St. Elisabeth Gruppe, an. Zu der Krankenhaus-Gruppe gehören die beiden Herner Krankenhäuser St. Anna Hospital und Marien Hospital.

Stadt Herne bezuschusst 49-Euro-Ticket für Mitarbeiter nicht

Auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt können nicht mit einem Zuschuss zum 49-Euro-Ticket rechnen. Die Stadt Herne teilt mit, dass Angestellte das Deutschlandticket zwar über den Arbeitgeber Stadt beziehen könnten, eine Beteiligung an den Kosten erfolge zum derzeitigen Zeitpunkt jedoch nicht. „Leider lässt die derzeitige haushalterische Situation der Stadt Herne eine Subventionierung nicht zu“, erklärt Stadtsprecher Christoph Hüsken. Zumal seien die Kosten durch mögliche zukünftige Kostensteigerungen des Deutschlandtickets und eine nicht absehbare Anzahl von neuen Jobticket-Nutzern schwer zu kalkulieren.

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Ein Blick auf die freie Wirtschaft zeigt, dass es dort eine rege Beteiligung am Deutschlandticket Job gibt. Die 300 Mitarbeiter des NWB Verlags, größter Verlag in Herne, haben die Möglichkeit, es für 30 Euro im Monat zu beziehen. Die Resonanz darauf sei gut, sagt Anja Willich vom Fachbereich Personal und Kommunikation. Rund ein Sechstel der Belegschaft habe sich für das Deutschlandticket entschieden, die meisten davon hätten vorher noch kein Firmenticket gehabt.

HCR: Beteiligung am Deutschlandticket für eigene Mitarbeiter wird noch geprüft

Die IHK Mittleres Ruhrgebiet, die auch Büros in Herne unterhält, bietet allen 33.000 Mitgliedsunternehmen der IHK die Möglichkeit, ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein vergünstigtes Deutschlandticket auszugeben. Angestellte der Unternehmen in Herne, Bochum, Witten und Hattingen zahlen so maximal 34,30 Euro im Monat. „Das Angebot ist ein deutlicher Mehrwert für unsere Mitgliedsunternehmen. Deshalb war es für uns selbstverständlich, unser bestehendes Jobticket-Angebot an das neue Deutschlandticket anzupassen“, sagt Michael Bergmann, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittleres Ruhrgebiet.

Und wie sieht es bei der HCR selber aus? „Wir prüfen noch“, sagt HCR-Pressesprecher Dirk Rogalla. „Wir schauen nach rechts und links, aber etwas Konkretes steht noch nicht fest. Gerade priorisieren wir noch andere Prozesse.“ Er wisse, dass viele Herner Unternehmen das Deutschlandticket Job für ihre Mitarbeiter anbieten, viele sogar für weniger als 34,50 Euro.

>>> Weitere Infos: Das Deutschlandticket

  • Das Deutschlandticket ist seit dem 3. April erhältlich und ab dem 1. Mai gültig. Es wird nur im Abo angeboten. Gekündigt werden kann es monatlich, jeweils zum 10. des laufenden Monats. Der Antrag zum Deutschlandticket steht laut HCR zum Download zur Verfügung und kann ausgefüllt an abo@hcr-herne.de zugesendet oder in den Kunden-Centern und Vertriebsstellen abgegeben werden.
  • Arbeitgeber erhalten einen Rabatt von fünf Prozent auf das Deutschlandticket unter der Voraussetzung, dass sie es mit 25 Prozent an ihre Mitarbeiter bezuschussen. Das Deutschlandticket Job kostet somit für Arbeitnehmer maximal 34,30 Euro.