Herne. In vielen Städten gibt es Schnellbusse. Die FDP wollte prüfen lassen, ob diese Busse auch in Herne Sinn machen. Warum daraus nichts wird.

Die FDP in Herne ist mit ihrem Versuch gescheitert, die Einrichtung von Schnellbus-Verbindungen in Herne zu prüfen. Die Mehrheit in der Politik lehnte einen Vorstoß des Liberalen ab – wenn auch nur knapp.

Hernes FDP-Chef Thomas Bloch rief die anderen Parteien im Ausschuss für Mobilität und Infrastruktur dazu auf, den ÖPNV attraktiver und zukunftsfähiger zu machen, um die Mobilitätswende voranzutreiben. Es reiche bei weitem nicht aus, den motorisierten Individualverkehr unattraktiver zu machen, etwa durch eine Erhöhung der Parkgebühren, wie sie nun auf den Weg gebracht worden ist. Menschen bräuchten gerade aus den weiter entfernt liegenden Stadtgebieten zu lange in die Innenstädte von Herne und Wanne, kritisierte Bloch.

Stadt Herne: „Keine Chance auf Realisierung“

Machte den Vorstoß: FDP-Ratsherr Thomas Bloch.
Machte den Vorstoß: FDP-Ratsherr Thomas Bloch. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

So dauere eine Fahrt aus Holthausen-Mitte nach Herne-Mitte an einem Samstag 21 Minuten pro Fahrt, zum Wanner Markt seien es sogar 49 Minuten. Auch um die Stadtteile in Herne und Wanne besser und direkter zu verbinden, wäre der Einsatz von Schnellbussen, die nur an ausgewählten Haltepunkten in den einzelnen Stadtgebieten einen Stopp einlegen würden, sinnvoll. Ein mögliches Beispiel für eine solche Route wäre ein Startpunkt an der Eishalle Gysenberg mit einem Halt am Herner Bahnhof und dem Zielpunkt Hauptbahnhof Wanne-Eickel, so der Ratsherr.

Bei die Umsetzung eines solchen Projektes könnte zudem überprüft werden, an welchen Stellen Park & Ride-Parkplätze eingerichtet werden könnten, wie lange die Fahrtzeit zwischen den einzelnen Haltepunkten sei und ob die Verbindungen mit dem Kurzstrecken-Tarif des VRR abgegolten werden könnten.

Ein solches Angebot, meinte Josef Becker, der städtische Fachbereichsleiter Tiefbau und Verkehr, habe in Herne „keine Chance auf Realisierung“. Auch die Politik sagte nein: Bei neun Nein- und sieben Ja-Stimmen wurde der Vorstoß der FDP abgelehnt. FDP-Ratsherr Thomas Bloch war enttäuscht: Es sei „kein triftiger Grund genannt worden“, warum Schnellbusse nicht zumindest mal geprüft werden können, sagte er nach der Sitzung zur WAZ. Sein Eindruck: SPD und CDU wollten diese Busse einfach nicht. Warum? Keine Ahnung.