Herne. Schimmelsporen auf dem Wertstoffhof zwingen Entsorgung Herne zum Handeln. Wie Mitarbeiter jetzt geschützt werden und was das für Besucher heißt.

  • Auf dem Herner Wertstoffhof sind Schimmelsporen entdeckt worden.
  • Die Arbeitsabläufe wurden nun neu organisiert.
  • Besucherinnen und Besucher sind nicht gefährdet.

Auf dem Wertstoffhof von Entsorgung Herne sind Schimmelsporen gefunden worden. Das bestätigt Silke Gerstler aus dem Bereich Öffentlichkeitsarbeit des Unternehmens gegenüber der WAZ. Um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schützen, seien als Sofortmaßnahme bis auf Weiteres die Arbeitsabläufe neu organisiert worden. Anschließend soll es auf dem Wertstoffhof Umbaumaßnahmen geben. Besucherinnen und Besucher seien nicht gefährdet.

Wer Gegenstände im Wertstoffhof an der Meesmannstraße in Herne-Süd entsorgt, fährt mit seinem Auto über eine Rampe in eine Halle und schmeißt dann aus der ersten Etage von oben Bauschutt, Grünabfall oder Altmetall in die Container unten im Erdgeschoss. „Bei dem Einwurf entstehen Stäube“, erklärt Silke Gerstler. Messungen hätten nun ergeben, dass sich darin auch Schimmelpilze befinden. Als „reine Vorsorgemaßnahme“ trügen die Mitarbeitenden in der Halle, um sich zu schützen, nun FFP2-Masken mit oder ohne Ventil.

Entsorgung Herne: „Rotierendes Verfahren“ eingeführt

Über eine Rampe fahren Besucherinnen und Besucher in eine Halle, um dort die Wertstoffe in Container zu werfen.
Über eine Rampe fahren Besucherinnen und Besucher in eine Halle, um dort die Wertstoffe in Container zu werfen. © Entsorgung Herne

Mit den Masken dürften die Angestellten aber nur maximal 75 beziehungsweise 150 Minuten am Stück arbeiten, anschließend sei eine 30-minütige Masken-Pause erforderlich. Das städtische Unternehmen habe den Arbeitsalltag deshalb auf ein „rotierendes Verfahren“ umgestellt. Heißt: Die Beschäftigten arbeiten mal in der Halle mit Maske und mal außerhalb ohne Maske. So könne der Betrieb ungehindert weiterlaufen. Wer Wertstoffe anliefere und in die Container werfe, müsse sich keine Sorgen machen: „Für Bürger gibt es keine Gefährdung“, betont Silke Gerstler. Sie seien nur kurz in der Halle. Geschützt werde solle – vorsorglich – die Belegschaft, die den ganzen Tag und das die ganze Woche über bislang in der Halle an den Containern gearbeitet habe.

Um das Staub- beziehungsweise Schimmelproblem in den Griff zu bekommen, soll der Wertstoffhof nun baulich verändert werden. Geplant sei eine bessere Belüftung der Halle, beispielsweise durch eine „offenere Gestaltung“. Bis diese umgesetzt sei, soll es zunächst bei den Masken und dem „rotierenden Verfahren“ bleiben.

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Heißt auch: Einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind nicht mehr oder nicht immer an ihren bekannten Plätzen. So wie Martin Sieland und Sven Köster. Die beiden Kollegen, die normalerweise immer zusammen vor der Halle am Eingang des Wertstoffhofs im Kassenhäuschen sitzen und vielen Besucherinnen und Besuchern damit bestens bekannt sind, arbeiten nun getrennt und zeitweise auch in der Halle – damit ihre Kolleginnen und Kollegen, die zwischenzeitlich eine Maske tragen, anschließend auch mal im Freien am Kassenhäuschen sitzen können.

Bei Besucherinnen und Besuchern bekannte wie bunte Hunde: Sven Köster (r.) und Martin Sieland.
Bei Besucherinnen und Besuchern bekannte wie bunte Hunde: Sven Köster (r.) und Martin Sieland. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski