Herne. In Herne-Mitte soll eine der größten und modernsten Zahnkliniken entstehen. Nun feierte „Denta1“ Richtfest. Das sind die Pläne.

  • Die neue Zahnklinik „Denta1“ feierte in Herne Richtfest.
  • Die Zahnklinik soll bundesweite Ausstrahlung haben.
  • Es sollen 20 Behandlungs- und Prophylaxeräume entstehen.

Richtfest - dies war der Anlass für die Einladung am Freitagmittag. Doch der Begriff führt ein wenig in die Irre. Denn bei einer Kernsanierung von zwei Bestandsgebäuden kann es kein Richtfest im klassischen Sinne geben. Allerdings: Der Bau der Zahnklinik „Denta1“ an prominenter Stelle in Herne-Mitte hat eine wichtige Etappe erreicht.

Denn im Erdgeschoss schließen nun bodentiefe Fenster den Rohbau, beim zweiten Gebäudetrakt wurde ein weiteres Geschoss aufgesetzt. Allerdings lässt der jetzige Bauzustand noch nicht erahnen, um was für ein besonderes Projekt es sich an der Ecke Behrensstraße/Westring handelt.

Über 20 Behandlungs- und Prophylaxeräume

Zahnarzt Dr. Stefan Helka und Praxispartner Philipp Poss planen dort nach eigenen Angaben eine der größten und modernsten Zahnkliniken, die eine bundesweite Ausstrahlung haben soll. Helka hatte in einem früheren Gespräch mit der Herner WAZ-Redaktion gesagt: „Wir möchten ein Leuchtturmprojekt realisieren und den Zahnarztbesuch völlig neu erlebbar machen.“

Philipp Poss, Dr. Stefan Helka und Oberbürgermeister Frank Dudda (von links) im Gespräch bei den Feierlichkeiten zum Richtfest anlässlich des Neubaus der Zahnklinik „Denta1“ in Herne.
Philipp Poss, Dr. Stefan Helka und Oberbürgermeister Frank Dudda (von links) im Gespräch bei den Feierlichkeiten zum Richtfest anlässlich des Neubaus der Zahnklinik „Denta1“ in Herne. © FUNKE Foto Services | Stephan Lucka

Die Klinik selbst wird nach den Plänen auf rund 2000 Quadratmetern und zwei Etagen über 20 Behandlungs- und Prophylaxeräume verfügen. Hinzu kommen zwei Operationsräume, zusätzlich werde es einen Bereich für die Behandlung von Kindern geben, da diese eine individuelle Betreuung benötigten. Ein Schwerpunkt, den Helka und Poss bereits jetzt in ihrer Praxis in Wanne-Süd setzen, sind sogenannte Angstpatienten. Diese Patienten kämen inzwischen aus ganz Deutschland und dem angrenzenden Ausland nach Herne, so Helka. Mit dem Bau der neuen Zahnklinik könnte diese Strahlkraft weiter zunehmen.

Investitionskosten sind um sechs Millionen Euro gestiegen

Abgerundet wird das Nutzungsspektrum durch Büroräume, ein Dentallabor, Räume für Implantationsspezialisten, einen Veranstaltungsbereich, ein Medienstudio, eine Wohnung, und einen Fitnessbereich für die Klinikmitarbeiter. Mittelfristig sollen in der Zahnklinik bis zu 180 Menschen arbeiten. Eine Bäckerei werde entgegen ersten Plänen nicht einziehen.

So soll die Zahnklinik nach ihrer Fertigstellung aussehen.
So soll die Zahnklinik nach ihrer Fertigstellung aussehen. © Bock Neuhaus Partner

Beim Richtfest gestand Stefan Helka ein, dass er zum Start des Projekts vor zweieinhalb Jahren gedacht habe, dass es einfacher werden würde. Doch es habe den einen oder anderen Stolperstein gegeben, damit müsse man jedoch klar kommen. Dazu gehört auf jeden die Kostensteigerung. Ursprünglich hatten die Bauherren mit einer Investition von rund zwölf Millionen Euro kalkuliert, nun liegt die Summe bei etwa 18 Millionen. Allerdings habe man auch die Qualität angehoben, das neue Gebäude werde den Energieeffizienz-Standard KfW 55 erfüllen. Helka verglich den Bau der Zahnklinik mit einem Marathonlauf. Im Moment sei man etwa bei Kilometer 30 angelangt, das sei der härteste Abschnitt. „Aber wir haben auf jeden Fall noch Lust weiterzulaufen“, so Helka.

OB kündigt weitere Entwicklung im Gesundheitsbereich an

Vielleicht gibt die bisherige Resonanz ja auch neue Kraft. Schon jetzt werde das Projekt bundesweit registriert, für die Stellen, die entstehen werden, gebe es erste Initiativbewerbungen, unter anderem aus Baden-Württemberg. Das Ziel in diesem Marathonlauf soll im ersten Halbjahr kommende Jahres erreicht sein - mit der Eröffnung.

Hernes Oberbürgermeister Frank Dudda machte Helka und Poss Mut. Wer gut starte, komme auch irgendwie durch, nahm er das Bild vom Marathonlauf auf. Er freue sich, dass an zentraler Stelle ein Gebäude mit einer herausragenden Architektur entstehe. Dudda nutzte die Gelegenheit für einen Blick in die Zukunft. Die Zahnklinik stärke den Herner Pfeiler des Gesundheitswesens, in dieser Hinsicht werde es in diesem Jahr zwei weitere große Entwicklungen geben. Außerdem werde der Umbau der ehemaligen Polizeiwache in ein Musikzentrum im Mai starten, schon in der kommenden Woche würden die Pläne zur Umgestaltung des Parks am Bergelmanns Hof präsentiert.