Herne. In Herne steht am heutigen Dienstag wieder vieles still. Die Gewerkschaft Verdi hat zum Warnstreik aufgerufen. Was alles betroffen ist.

  • In Herne wird wieder gestreikt.
  • Am Dienstag, 28. Februar, steht vieles still.
  • Busse fahren nicht, Kitas bleiben dicht.

In Herne wird an diesem Dienstag, 28. Februar, wieder gestreikt. Städtische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind dazu aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen. Das heißt: Kitas und städtische Einrichtungen bleiben wieder dicht.

In den Tarifverhandlungen sei eine Einigung in weite Ferne gerückt. „Das Angebot der Arbeitgeber sorgt, was Höhe, Laufzeit und den fehlenden sozialen Ausgleich betrifft, bei den Beschäftigten in Herne für Enttäuschung und Ablehnung. Das empfinden die Beschäftigten als respektlos und werden sich nicht damit abfinden“, erklärt Eric Lobach, Verdi-Gewerkschaftssekretär.

Die Gewerkschaft ruft daher bereits für kommenden Dienstag, 28. Februar, zu einem ganztägigen Warnstreik auf und kündigt bereits an, dass zeitnah weitere verschiedene Arbeitskampfmaßnahmen folgen werden.

Warnstreik: Städtische Kitas bleiben zu

Sollte der Dienstbetrieb aufgrund des Streiks nicht aufrechterhalten werden können, seien Schließungen von städtischen Dienststellen möglich, teilt die Stadt mit. So sei zum Beispiel damit zu rechnen, dass das Kulturzentrum geschlossen bleibe. Betroffen seien auch alle 20 Kindertageseinrichtungen und die fünf „Kleinen Kitas“ der Stadt. Da eine Notbetreuung erst bei mehrtägigen Streiks eingerichtet werde, sollten sich Eltern und Erziehungsberechtigte daher darauf einstellen, dass an diesem Tag die Türen geschlossen bleiben.

Die Stadt Herne bittet die Bürgerinnen und Bürger darum, geplante Behördenbesuche auf andere Tage zu verlegen. Auch bereits mit der Stadt Herne vereinbarte Termine könnten von den Einschränkungen betroffen sein. Die Abteilungen Einwohnerwesen, Bürgerberatung, Ausländer- und Staatsangehörigkeitswesen sowie das Standes- und Versicherungsamt hätten wie gewohnt geöffnet. Bürgerinnen und Bürger sollten sich jedoch auf längere Wartezeiten und Einschränkungen einrichten. Das Straßenverkehrsamt bleibe am 28. Februar wegen des Warnstreiks geschlossen.

Auch der Müll bleibt liegen

Auch das Schloss Strünkede, das Heimatmuseum sowie die VHS in Herne und in Wanne blieben wahrscheinlich geschlossen. Die Stadtbibliothek in Wanne und die städtischen Sporthallen seien hingegen geöffnet genauso wie die Flottmann-Hallen und die Musikschule. Auch die Bogestra und die HCR kündigen an, dass an dem Tag keine Busse und Bahnen im Herner Stadtgebiet fahren werden.

Entsorgung Herne teilt mit: Es sei „davon auszugehen, dass die Abfuhr der Restmüll-, Bio- und Papiertonnen nur teilweise erfolgen beziehungsweise komplett ausfallen wird“. Die Leerung der Wertstofftonnen durch die Wertstoffrecycling eh GmbH sei dagegen nicht betroffen. Von einem Ausfall der Müllabfuhr betroffene Bürgerinnen und Bürger können Restabfall einmalig zur nächsten regulären Sammlung in reißfesten Säcken neben ihre Restmülltonne stellen, so Entsorgung Herne. Das Kundencenter und der Wertstoffhof von Entsorgung Herne bleiben heute ebenfalls dicht.

Und auch die Türen der Herner Sparkasse bleiben dicht. „Wir weisen darauf hin, dass an diesem Tag sowohl unsere Hauptstelle als auch unsere Geschäftsstellen streikbedingt geschlossen bleiben. Service- und Kassengeschäfte können wir am Streiktag damit leider nicht anbieten. Aufgrund der personellen Besetzung wird die telefonische Erreichbarkeit an diesem Tag ebenfalls stark eingeschränkt sein“, heißt es in einer Mitteilung.

Eric Lobach, Verdi-Sekretär, ruft erneut zum Streik in Herne auf.
Eric Lobach, Verdi-Sekretär, ruft erneut zum Streik in Herne auf. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Verdi: Angebot der Arbeitgeber nicht nachhaltig

Zuvor hätten die Arbeitgeber bei den zweitägigen Verhandlungen in Potsdam ein Angebot vorgelegt, das eine tabellenwirksame Erhöhung von drei Prozent Ende 2023 und zwei Prozent Mitte 2024 über eine Laufzeit von 27 Monaten vorsehe. Dazu komme eine Inflationsausgleichsprämie in zwei Raten von 1500 und 1000 Euro. Die sei aber nicht nachhaltig, da die Preise auch dann noch hoch sein werden, wenn die Prämien längst nicht mehr wirkten, so die Gewerkschaft. Die Verhandlungen würden erst am 27. bis 29. März 2023 in Potsdam wieder fortgesetzt.

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Die Aufforderung zum Streik richtet sich an Tarifbeschäftigte, Auszubildende, Praktikantinnen und Praktikanten sowie Studierende der Stadtverwaltung Herne. In Bochum wird es eine Kundgebung und einen Demonstrationszug geben. Um 9 Uhr sollen sich die Streikenden in Bochum am Kurt-Schumacher-Platz treffen.