Herne. Der Cranger Weihnachtszauber ist vorbei. Jetzt wird noch abgebaut. Das bedeutet noch einmal Knochenarbeit für die Schausteller. Die Uhr tickt.
Der Weihnachtsmann hat schon mal frischer ausgesehen. Regen tropft aus dem nachgedunkelten Bart. Die Figur am Eingang sieht aus wie ein begossener Pudel. Am Riesenrad im Hintergrund fehlen schon die Gondeln. Ein Viertel des Rades ist weggeklappt – herausgeschnitten wie aus einem riesigen Käse. Der Cranger Weihnachtszauber, der über viele Wochen wie ein Puzzle zusammengesetzt worden war, verschwindet jetzt wieder. Es muss schnell gehen.
Abbau Cranger Weihnachtszauber – Wie lange dauert es noch?
„Wir gehen davon aus, dass wir bis Mitte nächster Woche mit dem Abbau fertig sind“, sagt Sebastian Küchenmeister. Der Schausteller und Veranstalter des Weihnachtszaubers hat noch einmal gut zu tun. Die Fahrgeschäfte verschwinden jetzt in etwa in umgekehrter Reihenfolge. Beim Aufbau war seit Anfang Oktober das Gelände nach und nach zu einem weihnachtlichen Kirmespark geworden: Im Kern der Baum, rundherum Buden, Fahrgeschäfte, Eingänge und die Bühne.
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Alles muss wieder weg. Am neuen Riesenrad – im Eigentum von Küchenmeister und seinem Cousin Marlon – wurden zuerst die Gondeln abgenommen. Die Kabinen passen nebeneinandergelegt auf Lastwagen. Dann kommt Rad selbst an die Reihe. Die einzelnen Teile werden nach und nach herausgenommen. Die Speichen des Rades falten sich schließlich zusammen. Am Ende passt auch das Rad wieder auf einen großen Transporter, um zu seinem nächsten Einsatz gefahren werden zu können.
Genehmigung der Stadtverwaltung sorgt für etwas Zeitdruck
Der Abbau dauere in diesem Jahr etwas länger als im vergangenen Jahr. Das hat verschiedene Gründe. In Schausteller-Kreisen waren Trauerfälle zu beklagen Die Anteilnahme der Schaustellerschaft dabei ist gewohnt groß. Und dann stehen auch noch gesellschaftliche Verpflichtungen wie ein Empfang an. Normalerweise haben Schausteller Anfang Januar dafür Zeit, weil es besonders still ist. „Im letzten Jahr waren wir am 10. Januar fertig. Das werden wir dieses Jahr nicht ganz schaffen.“
Unbegrenzt haben die Schausteller für den Abbau nicht Zeit. In der Veranstaltungsgenehmigung hat die Stadt dem Veranstalter aufgetragen, dass er bis nächste Woche Samstag, 14. Januar, mit dem Abbau fertig sein muss. Bis dahin darf immer werktags zwischen 8 und 20 Uhr gehämmert und geschleppt werden. Für den Abbau sind zwei Wochen eingeplant. Für den Aufbau, der am 10. Oktober startete, waren fünf Wochen angesetzt. Die ersten Transporter kamen sogar noch früher.
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Hackschnitzel – darf man sie wieder abholen?
Nach dem Abbau wird wohl auch in diesem Jahr wieder ein großer Haufen an Holz-Schnitzeln übrig bleiben. Die Schnitzel dienten als Abdeckung der Wege. Sebastian Küchenmeister geht davon aus, dass er die Schnitzel wieder zur kostenlosen Abholung abgeben wird. Das wird aber erst möglich sein, wenn der Weihnachtszauber gänzlich abgebaut ist. Bis dahin müssen noch kilometerweise Zäune weggefahren werden. Auch ein Heer an Mülltonnen wartet auf seine Abholung.
Wenn alles fertig ist, kehrt für die Schausteller immer noch nicht Ruhe ein. Sebastian Küchenmeisters Cranger Weihnachtsveranstaltungs GmbH & Co. KG mit Sitz in Herne muss noch die Veranstaltung abrechnen. Es gibt etlichen Bürokram zu erledigen. Dann geht es auch schon wieder an das Konzept für die nächste Ausgabe des Cranger Weihnachtszaubers. In diesem Jahr hatte Küchenmeister schon im Juni seine Konzepte für die Genehmigung eingereicht. Nach dem Weihnachtszauber ist vor dem Weihnachtszauber.
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