Herne. Die Zahl der Geburten in Herne ist im Jahr 2022 leicht gestiegen – anders als der NRW-Trend. Mit der Entwicklung liegt Herne auf Platz 1 in NRW.

Die Zahl der Geburten ist in Herne im vergangenen Jahr leicht gestiegen. Wie die St. Elisabeth Gruppe auf WAZ-Anfrage mitteilt, gab es 2022 in den Herner Geburtshilfen des St. Anna Hospitals und dem Marien Hospital insgesamt 1778 Geburten. Das sind 31 mehr als im Vorjahr. Davon entfielen 1154 Geburten auf das St. Anna Hospital und 624 auf das Marien Hospital.

Auch das statistische Landesamt IT.NRW hat Zahlen zu den Geburten in NRW veröffentlicht – allerdings auf Grundlage geschätzter Zahlen. Demnach wurden in Nordrhein-Westfalen insgesamt 6,3 Prozent weniger Babys geboren. Laut dem statistischen Landesamt liege Herne mit einer Zunahme von geschätzten 2,8 Prozent bei der Zahl der Geburten – entgegen der vielerorts abnehmenden Zahl – auf Platz eins in NRW. Die tatsächlichen Zahlen der St. Elisabeth Gruppe zeigen aber, dass die Zunahme nur bei 1,8 Prozent liegt.

42 Prozent der Schwangeren kommen zur Geburt nach Herne

Dabei waren 58 Prozent der Schwangeren auch in Herne wohnhaft, teilt Dr. Sabine Edlinger, Geschäftsführerin der St. Elisabeth Gruppe mit. 42 Prozent der Frauen kam aus einer anderen Stadt extra nach Herne, um hier zu entbinden.

Während das St. Anna Hospital Herne seit vielen Jahren als babyfreundliche Geburtsklinik zertifiziert ist und den Schwerpunkt auf die natürliche Geburt legt, bietet das Marien Hospital Herne diese seit Februar 2022 insbesondere im hebammengeführten Kreißsaal an – ein ergänzendes Angebot zum klassischen Kreißsaal, teilt Edlinger mit. Dennoch wurde im St. Anna Hospital 2022 bei 21 Prozent der Geburten ein Kaiserschnitt durchgeführt, im Marien Hospital Herne bei 31 Prozent der Geburten.

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Anders als etwa in Essen, wo ein Krankenhaus Schwangere aufgrund von Fachkräftemangel und Ausfällen durch Krankheit zwischenzeitig abweisen musste, war dies in Herne kein Problem. „Es wurde 2022 keine Gebärende aufgrund von mangelnder Kapazität abgewiesen“, betont Edlinger. „Um dem gestiegenen Bedarf gerecht zu werden, wurde zum Beispiel im St. Anna Hospital Herne 2022 ein vierter Kreißsaal in Betrieb genommen.“