Herne. Nach dem Buchungsfehler in Millionenhöhe konnte der Herner Kirchenkreis Defizite ausgleichen. Das Thema war ein Schwerpunkt der Kreissynode.

Die Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises Herne hat sich bei ihrer jüngsten Online-Tagung schwerpunktmäßig mit der Aufarbeitung des Buchungsfehlers in Millionenhöhe befasst. Wie die WAZ berichtete hatte der Kirchenkreis rund 14 Millionen Euro weniger an Rücklagen als eigentlich gedacht. Darüber informierte der Kirchenkreis im Mai 2022 die Öffentlichkeit.

Laut Mitteilung informierte der stellvertretende Verwaltungsleiter Marcus Horst die Synode nun zunächst über die Aufarbeitung der Vermögensdifferenz, die in den Jahren 2011 bis 2019 aufgrund von einer fehlerhaften Vermögensbuchführung aufgelaufen sei. „Durch diverse Umverteilungen und Auflösung verschiedener Rücklagenbereiche konnte das Defizit ausgeglichen werden“, heißt es in der Pressemitteilung. „Damit kann der Evangelische Kirchenkreis Herne nun eine ausgeglichene Eröffnungsbilanz zum 1. Januar 2020 vorlegen.“

Herne: Zusammenführung von Kirchenkreisen verzögert sich

Die Verhandlungen über die Zusammenführung der Verwaltung des Evangelischen Kirchenkreises Herne mit der des Evangelischen Kirchenkreises Gelsenkirchen und Wattenscheid habe für die Zeit der Aufarbeitung der Vermögensdifferenz allerdings ausgesetzt werden müssen. Die Arbeit an diesem Vorhaben werde aber nun wieder aufgenommen.

Hierbei gehe es unter anderem um die Frage, wo eine vereinigte Verwaltung ihren Sitz haben könnte. Zurzeit werde geprüft, ob die Räumlichkeiten im Herner Kreiskirchenamt an der Overwegstraße 31 dafür geeignet sind – unter der Voraussetzung, dass die Superintendentur und die Fachbereiche Eine Welt Zentrum, Schuldnerberatung, Kindergartengemeinschaft, Schulreferat und Öffentlichkeitsreferat an andere Orte verlegt würden. Auf einer gemeinsamen Synodalversammlung beider Kirchenkreise am 28. März soll es dazu neue Informationen geben.

Im Rahmen der Haushaltsberatungen hat Pfarrer Günter Mattner, der Vorsitzende des Synodalen Finanzausschusses, die Gewinn- und Verlustrechnungen vorgestellt. Die Landeskirche erwarte für das Jahr 2023 Kirchensteuereinnahmen in Höhe von etwa 520 Millionen Euro und damit etwas mehr als 2021 (510 Millionen Euro), teilte Mattner laut Mitteilung der Synode mit. Dem Kirchenkreis Herne würden daraus Kirchensteuermittel in Höhe knapp neun Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

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Dieses Geld werde auf die sechs Kirchengemeinden für die Gemeindearbeit aufgeteilt – 35 Euro pro Gemeindeglied – sowie die Fachbereiche. Neu sei der Posten „Klimaneutralität“: Von den oben genannten knapp neun Millionen Euro Kirchensteuermitteln müsse der Kirchenkreis mindestens vier Prozent (gut 350.000 Euro) für Klimaschutzprojekte vorhalten. Dazu gehörten Personal- wie Sachkosten, etwa bei Renovierungsarbeiten an Gebäuden wie Thermoverglasung, Dachbegrünung oder Photovoltaikanlagen. Ziel sei es, dass der Evangelische Kirchenkreis Herne spätestens 2040 klimaneutral arbeitet.