Herne. Im Februar vergangenen Jahres gab es in Herne ein großes Schneechaos. Wie Entsorgung Herne nun auf diesen Winter vorbereitet ist.
- Der Winter ist in Herne angekommen.
- Entsorgung Herne sieht sich gewappnet.
- Nach dem Schneechaos 2021 hat das Unternehmen nachgerüstet.
Der Winter ist in Herne angekommen: Die Temperaturen kratzen an der 0-Grad-Grenze, die ersten Schneeflocken sind bereits gefallen. Da stellt sich die Frage: Wie gut ist Entsorgung Herne auf den Winter vorbereitet? Im Februar 2021 gab es ein großes Schnee-Chaos, könnte Herne so ein Chaos noch einmal bevorstehen? „Entsorgung Herne sieht sich gewappnet“, teilt das Unternehmen auf Nachfrage der WAZ mit.
200 Tonnen Salz lagerten zurzeit in zwei Silos auf dem Betriebshof an der Südstraße. Darüber hinaus lagerten 260 Tonnen in zwei „Bunkern“ ebenfalls auf dem Betriebshof. „In unserem Salzlager, das wir in Kooperation mit dem Kommunalen Servicebetrieb Recklinghausen und dem USB Bochum angemietet haben, stehen etwa 200 Tonnen Salz für den Winterdienst von Entsorgung Herne zur Verfügung.“ Vom 1. Dezember bis Ende Februar sei die Rufbereitschaft für den Winterdienst von Entsorgung Herne „rund um die Uhr“ besetzt.
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Pro Woche befinden sich in Herne 21 Mitarbeitende in Winterdienstrufbereitschaft
Insgesamt bestehe die Rufbereitschaft aus 42 Mitarbeitenden, die sich auf zwei Teams aufteilten, die wöchentlich wechselten. „Pro Woche befinden sich demnach 21 Mitarbeitende in der Winterdienstrufbereitschaft“, heißt es. Dazu kämen vier Mitarbeitende, die sich als „Reserve“ bereithielten. Bei einem plötzlichen Schneeeinbruch gehe dann alles ganz schnell: In 30 bis maximal 45 Minuten seien die „Winterdienstler“ abfahrbereit. Die Einsätze beginnen ab 4 Uhr morgens. Über den Einsatz des Winterdienstes werde je nach Wetterverhältnissen entschieden.
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Die Winterdienstflotte bestehe insgesamt aus zehn großen Streufahrzeugen, drei kleinen Streufahrzeugen, drei Handkolonnen-Teams und mehreren Fahrzeugen, die nach Auf- oder Umrüstung für den Winterdienst eingesetzt werden könnten. Fünf der großen Winterdienstfahrzeuge können laut Entsorgung Herne mit einem Schneepflug aufgerüstet werden, wenn es gilt, große Schneemassen von den Fahrbahnen zu schieben. Die großen Winterdienstfahrzeuge würden für das Abstreuen und gegebenenfalls Räumen der Straßen eingesetzt. Die drei Handkolonnen-Teams kümmerten sich um Parkplätze und Fußgängerzonen. Bei einem plötzlichen Schneeeinbruch würden in der Priorität die Straßen der Streustufe 1 (siehe Infobox) behandelt.
Entsorgung Herne hat nach Schneechaos 2021 nachgerüstet
Nach dem plötzlichen Schneechaos im Februar letzten Jahres hat Entsorgung Herne nachgerüstet: So sei unter anderem eine Übersicht über die verschiedenen Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten angepasst worden. Für Extremsituationen bzw. Extremwinter seien ein Krisenplan erstellt, Informationsketten festgelegt und Mitarbeiter geschult worden. Zusätzlich sei ein Streufahrzeug bestellt worden. Die Lagerkapazität von Streusalz am Betriebshof an der Südstraße seien um 150 Tonnen ausgeweitet worden. Die Räumschilder an den Streufahrzeugen seien verstärkt worden. „Vor diesem Hintergrund sieht sich Entsorgung Herne für die jetzige sowie kommende Winterdienstperioden gewappnet.“
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Grundsätzlich sei aber in Bezug auf die Planung und die Nachrüstung für Winterdienst Folgendes zu beachten: „Herne liegt in einer gemäßigten Klimazone. Der letzte extreme Winter vor dem ‘Schneefebruar 2021’ war 2012/2013“. Insofern sei es auch eine Frage der Verhältnismäßigkeit, mit welchen und wie viel Sachmitteln der öffentliche Winterdienst ausgestattet wird“, betont das Entsorgungsunternehmen. Der Einsatz beschränke sich auf wenige Tage im Jahr, insoweit sei auch abzuwägen, welche Lasten man den Gebührenzahlerinnen und -zahlern zumuten wolle. „Eine Ausrichtung des Winterdienstes auf einen auch kaum einschätzbaren schweren Wintereinbruch wie im Februar 2021 ist dabei nicht die Leitvorstellung.“
>>>WEITERE NACHRICHTEN: Die Streustufen
- Herne hat laut Entsorgung Herne ein Straßennetz von über 400 Kilometern. Das gesamte Straßennetz sei in zwei Winterdienststufen eingeteilt.
- Streustufe 1: verkehrswichtige und gefährliche Stellen und Strecken im Stadtgebiet, darunter fallen Hauptstraßen, Straßen mit ÖPNV, Straßen mit Steigungen bzw. Gefälle, Zufahrtsstraßen zu Krankenhäusern, Seniorenheimen und einigen Schulen.
- Streustufe 2: alle übrigen Straßen wie zum Beispiel Anliegerstraßen. Diese Straßen würden in der Regel nicht geräumt oder gestreut. Dafür würden hier auch keine Winterdienstgebühr erhoben.