Herne. Kurz vor dem Auslaufen des Programms „Extrazeit zum Lernen“ ist eine Fortsetzung ungewiss. Zwei Herner Vereine richten einen Appell ans Land.

Der erste Appell Richtung Landesregierung erklang Anfang September, nun wird die Zeit immer knapper: Kurz vor dem Jahreswechsel gibt es aus Düsseldorf immer noch kein Zeichen, ob und wie es in Herne mit dem Projekt „Extrazeit zum Lernen“ weitergeht.

Zur Erinnerung: Christian Kattenbeck vom Herner Bildungsbüro hatte in der jüngsten Sitzung des Schulausschusses mitgeteilt, dass das Programm nach dem Auslaufen zum Jahresende wahrscheinlich nicht nahtlos weitergeführt werden könne, weil das Land erst zu Beginn des neuen Jahres neue Landesmittel zuweise.

Für die Herner Vereine „Ruhrwerk“ und „Lernen in Herne“, die durch Spenden 70.000 Euro zur Verfügung gestellt haben, ist diese ungewisse Lage „bitter“. Kein anderes Programm zur Aufarbeitung der durch die Pandemieschließungen von Kitas und Schulen entstandenen Defizite bei Kindern habe eine vergleichbare Wirksamkeit, heißt es in einer Mitteilung der beiden Vereine. Die Zuwendungen der Vereine hätten es ermöglicht, dass in den beiden Schuljahren seit August 2021 jeweils etwa 300 Grundschulkinder ein wöchentliches Zusatzangebot von 2 x 3 Extrastunden erhalten hätten, die gefüllt seien mit sozialem Lernen und unterrichtsbegleitender Förderung.

Vereine stehen bereit, um eine Förderpause finanziell zu überbrücken

Aus Sicht der Vereine sei es fahrlässig, wenn das Programm nicht langfristig fortgesetzt wird. Mindestens benötige es nun eine schnelle Entscheidung, dass ab Januar die Mittel des Landes nahtlos bereitstehen. Auf keinen Fall dürfe es zu einer Förderpause im Januar kommen, wenn das Schulministerium die Richtlinien nicht rechtzeitig festlegt.

„Ruhrwerk“ und „Lernen in Herne“ appellieren an die politisch Verantwortlichen, umgehend für Klarheit zu sorgen. Beide Vereine stünden bereit, um mit ihren Ressourcen zu versuchen, eine entstehende Förderpause zu überbrücken, damit die Förderung der Kinder ohne Brüche ab Januar nahtlos weiterlaufen könne. Doch es dürfe nicht sein, dass aufgrund fehlender bzw. zu spät vorliegender Richtlinien des Landes Private einspringen müssen, um Bildungsbrüche bei den Kindern zu verhindern.