Herne. Nach der Entschärfung einer Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg am Sportpark Eickel geht die Stadt Herne zwei weiteren Verdachtspunkten nach.

Die Stadtverwaltung Herne vermutet zwei weitere Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg im und am Sportpark Eickel. Es gebe nach dem Fund einer 250-Kilo-Bombe zwei weitere Verdachtspunkte am Stadion, die nun untersucht werden sollen. Der Rasen im Stadion kann voraussichtlich für mehr als zwei Monate nicht genutzt werden.

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Bombe: Termin für weitere Untersuchung steht noch nicht fest

„Es gibt zwei weitere Verdachtspunkte“, sagt Stadtsprecher Patrick Mammen auf Nachfrage. Wann diesen Verdachtspunkten nachgegangen wird, stehe noch nicht fest. „Es sind noch weitere Überprüfungen geplant, aber noch nicht terminiert.“ Sollte sich der Verdacht bestätigen, müsste hier wohl erneut entschärft werden.

Der Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung hatte am vergangenen Donnerstag (17. November) eine Bombe unschädlich gemacht, die direkt unter dem Mittelkreis des großen Rasenplatzes entdeckt wurde. Die Bombe schlummerte offensichtlich über Jahrzehnte etwa 60 Zentimeter unter dem Rasen. Sie wurde bei Umbauarbeiten nicht beschädigt und explodierte aber zum Glück auch nicht.

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Tartanbahn im Sportpark Eickel soll bald erneuert werden

Die Anlage wird aktuell genauer unter die Lupe genommen, weil die in die Jahre gekommene Tartanbahn erneuert werden soll. Deshalb wird die Anlage vorher – wie vorgesehen – auf Kampfmittel untersucht. „Es wird bei aktuellen Baumaßnahmen eine Luftbildauswertung eingesehen“, sagt Mammen. „Bei neuen Baumaßnahmen wendet sich die Stadt zur Luftbildauswertung an die Bezirksregierung.“

Der DSC Wanne-Eickel wird voraussichtlich noch etwas länger auf seinen Rasenplatz verzichten müssen. Der Platz wird noch über einige Monate nicht nutzbar sein. Ziel sei „dass der DSC Wanne-Eickel spätestens bei dem ersten Heimspiel am Sonntag, 12. Februar 2023, wieder auf die Anlage könne. Vorher müsse das Loch von der ersten Bombe wieder verfüllt werden. Auch der Rasen müsse „wiederhergestellt werden“ – im Winter kein allzu leichtes Unterfangen.

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Loch muss erst verfüllt werden – Rasen muss nachwachsen

Ein Loch im Rasen zeugt noch von der Bombe: im Sportpark Eickel in Herne. Die Bombe lag direkt am Mittelkreis.
Ein Loch im Rasen zeugt noch von der Bombe: im Sportpark Eickel in Herne. Die Bombe lag direkt am Mittelkreis. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Vor der Entschärfung hatten die Arbeiter ein tiefes Loch um die Bombe ausgehoben. Die britische Fliegerbombe hatte sich in teils felsiges Untergrundgestein eingegraben. Der Weg über den Rasen wurde mit Platten ausgelegt, damit die Kettenfahrzeuge keine Spuren hinterlassen.

Der Sportverein könne aktuell mit den Einschränkungen gut zurechtkommen, erklärte Sebastian Westerhoff, Trainer der ersten Herrenmannschaft, bereits vergangene Woche auf Nachfrage der Redaktion. Der DSC Wanne-Eickel hat in diesem Jahr kein Heimspiel mehr. Danach schließt sich eine mehrwöchige Winterpause an. Für Trainings und die Jugendmannschaften steht im Sportpark noch ein Kunstrasenplatz zur Verfügung. Dieser ist bislang von der Suche nicht betroffen.

Bei weiteren Entdeckungen drohen wieder Evakuierungen

Sollte sich der Bombenverdacht in den beiden weiteren Fällen bestätigen, muss auch wieder mit Evakuierungen gerechnet werden. Am vergangenen Donnerstag hatten 440 Menschen kurzfristig Wohnungen und Arbeitsplätze verlassen müssen. Die Offene Ganztagsschule der Freiherr-vom-Stein-Grundschule musste vorzeitig die Betreuung beenden. Die Bombe musste nach der Entdeckung (wie mittlerweile üblich) noch am selben Tag entschärft werden.