Herne. Ab sofort wird in NRW auch in Apotheken geimpft. Herner Apotheker sehen dazu keinen Anlass – Impfangebote gibt es aus ihrer Sicht bereits genug.
Ab sofort können sich Apotheken in NRW an der Impfkampagne beteiligen. Der Apothekerverband Westfalen-Lippe, zu dem auch Herne gehört, startet mit den Impfungen offiziell am Dienstag, 8. Februar. Wie viele Apotheken tatsächlich impfen werden, ist vielerorts noch offen.
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Bedarf an Impfangeboten in Herne aktuell gedeckt
Dr. Robert Sibbel leitet zwei Apotheken in Herne. Dort soll vorerst nicht geimpft werden. Die Stadt sei, so der Apotheker, bereits sehr gut aufgestellt, was Impfangebote betreffe. Sibbel verweist vor allem auf die Angebote der Hausärzte und des DRK. Für die Apotheken bestehe aktuell nicht die Notwendigkeit, zu impfen.
Als Sprecher des Apothekerverbands Westfalen-Lippe hat Sibbel sich in einem Rundschreiben an seine Herner Kollegen gewandt. Das Ergebnis bestätigt Sibbels Einschätzung: Keine der über 30 Apotheken in Herne hat bisher eine Teilnahme an der Impfkampagne angekündigt. Einige Kolleginnen und Kollegen haben allerdings an entsprechenden Schulungen teilgenommen und könnten impfen, sollte der Bedarf wieder zunehmen.
Herne: Sinkende Nachfrage bei Impfungen
Hans-Georg Kissel, Leiter der Flora-Apotheke in Crange, wollte schon im Dezember impfen. Aus juristischen Gründen war das bislang nicht möglich. Unter den aktuellen Bedingungen hält Kissel das Impfen in seiner Apotheke jedoch ohnehin für wenig sinnvoll.
Einerseits gebe es in Herne ausreichend Impfangebote, andererseits sinke aktuell die Nachfrage in der Bevölkerung. Viele Menschen seien mittlerweile mehrfach geimpft oder bereits geboostert. Kissel rechnet damit, dass die Impfnachfrage bis zum Sommer noch einmal deutlich zurückgeht. Im Herbst könnte sich das allerdings wieder ändern, so Kissel. Falls dann eine zweite Boosterimpfung gefordert ist, könnten auch die Apotheken gefragt sein.