Herne. Fiebersäfte für Kinder und andere Medikamente sind zurzeit kaum lieferbar. Die Situation sei „sehr nervig“, sagt Hernes Apotheken-Sprecher.

  • Viele Medikamente sind zurzeit nicht erhältlich.
  • Vor allem Fiebersaft für Kinder ist knapp.
  • Das Problem besteht nicht nur in Herne, sondern bundesweit.

Der Gang in die Apotheke kann zurzeit viele Nerven kosten. Der Grund: Seit Wochen sind einige Medikamente in den Herner Apotheken nicht erhältlich. Doch das Problem bestehe nicht nur in Herne: „Es gibt bundesweit Lieferschwierigkeiten“, sagt Hernes Apotheken-Sprecher Robert Sibbel auf Nachfrage der WAZ. „Wir hangeln uns so durch.“

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Viele Arzneimittel seien zurzeit nicht verfügbar, „wir können nicht sagen, wann sich die Situation wieder entspannt“. Vor allem Fiebersäfte für Kinder seien schwer zu bekommen. Einige Apotheken gehen deshalb mittlerweile dazu über, den Saft selbst herzustellen. Das sei in Herne noch nicht der Fall, so Sibbel. „Aber ich will es nicht ausschließen.“ Allerdings müsse dabei beachtet werden, dass die selbst gemachten Säfte für die Kundinnen und Kunden deutlich teurer wären als die gelieferten.

Bisher sei in Herne noch niemand unversorgt geblieben, betont Sibbel. Aber: „Die Situation ist nervig und unerfreulich.“

„Wir hangeln uns durch“: Hernes Apotheken-Sprecher Robert Sibbel.
„Wir hangeln uns durch“: Hernes Apotheken-Sprecher Robert Sibbel. © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

Das Problem sei, dass es nur wenige Firmen weltweit gebe, die beispielsweise Paracetamol, das unter anderem für den Fiebersaft gebraucht wird, herstellen. Wenn es dort zu Schwierigkeiten komme, habe das große Auswirkungen. „Das hat im Zuge von Corona schon vor dem Ukraine-Konflikt und der Gaskrise begonnnen.“

Doch auch wenn die Medikamente knapp werden, sollte sich kein Vorrat angelegt werden, betont der Apotheker. Um das zu verhindern, würden beispielsweise die Fiebersäfte auf einen Saft pro Person rationiert. „Wir schauen, wo es wirklich dringend benötigt wird.“