Herne. Ein Investor will in Herne-Horsthausen Reihenhäuser des Typs „Familienglück“ bauen. Warum das im Bezirk Sodingen nicht nur Freude auslöste.
Die Deutsche Reihenhaus AG will an der Von-Waldthausen-Straße in Horsthausen neue Reihenhäuser errichten. Die Vorstellung der Pläne für den Bau von zwölf Einheiten des Haustyps „Familienglück“ sorgte am Mittwochabend in der Bezirksvertretung Sodingen allerdings nicht nur für glückliche Gesichter.
Abriss von 40 Garagen: SPD-Fraktions-Chef meldet Bedenken an
Die nicht unterkellerten Reihenhäuser mit einer Wohnfläche von jeweils 145 Quadratmeter sollen auf einem 3066 Quadratmeter großen Grundstück an der Von-Waldthausen-Straße 194 entstehen. Für den neuen „Wohnpark“ plant der Investor mit 18 Stellplätzen, davon zehn in Garagen.
Im vorderen Bereich des voll versiegelten Areals hat derzeit noch eine Kfz-Werkstatt ihren Sitz. Im hinteren Bereich des Grundstücks stehen 40 Garagen. Und an diesem Punkt setzte die Kritik von SPD-Bezirksfraktions-Chef Ernst Schilla an. Die Nutzer der vor dem Abriss stehenden 40 Garagen würden künftig mit ihren Autos in den öffentlichen Straßenraum drängen. „Das ist keine gute Lösung fürs Umfeld“, so Schilla. Nach ihrer Information werde „ein großer Teil“ der Garagen nur als Stauraum genutzt, sagte Ricardo Lai von der Deutschen Reihenhaus, was die SPD jedoch infrage stellte.
Das in Köln ansässige Familienunternehmen in vierter Generation will in Kürze eine Bauvoranfrage stellen. Bei günstigem Verlauf sei dann im Frühjahr 2023 mit einer Baugenehmigung zu rechnen, so die Prognose von Ricardo Lai. Die Stadt begrüßte die Pläne des in Herne bereits präsenten Investors. Zum Thema Stellplätze sagte Achim Wixforth, Leiter des Fachbereichs Umwelt und Stadtplanung: „Es handelt sich immer um eine Abwägung.“ Durch eine Bebauung werde in Herne ein Bedarf gedeckt: „Wir versorgen damit junge Familien mit bezahlbarem Wohnraum.“
Standardisierte Bauweise soll in Herne die Kosten senken
Die Deutsche Reihenhaus AG errichtet zurzeit bereits auf einem alten Industriegelände an der Horsthauser Straße den „Wohnpark Beien“ mit 65 Eigenheimen. Zudem plant das Unternehmen Eigenheime auf dem ehemaligen Knipping-Dorn-Gelände. Es gebe gewisse „Eigenarten“, die sie von anderen Bauträgern unterschieden, berichtete Ricardo Lai in der Bezirksvertretung. Dazu gehöre unter anderem die Standardisierung der (zurzeit drei) Haustypen, durch die die Kosten niedrig gehalten würden.
Eine weitere Besonderheit: Die „Wohnparks“ seien als Eigentümergemeinschaften organisiert. Strom, Wärme, Wasser und Internet würden über eine Technikzentrale gesteuert, so Lai. Eine Kombination aus Photovoltaik auf dem Dach und Wärmepumpen garantiere zu 100 Prozent regenerative Energie, was auch finanzielle Vorteile für die Eigentümerinnen und Eigentümer habe.