Herne. Das neue Gas- und Dampfturbinenkraftwerk des Energiekonzerns Steag in Herne soll an diesem Freitag seinen kommerziellen Betrieb aufnehmen.
Das neue Gas- und Dampfturbinenkraftwerk (GuD) des Energiekonzerns Steag in Herne-Baukau soll an diesem Freitag seinen kommerziellen Betrieb aufnehmen. Das „Herne 6“ genannte Kraftwerk soll Strom und Fernwärme erzeugen.
Mit der in Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) produzierten Wärme können nach früheren Angaben bis zu 250.000 Haushalte im Ruhrgebiet beheizt werden. Nach Angaben von Siemens schafft die Anlage einen Gesamtnutzungsgrad des Brennstoffs Erdgas von über 85 Prozent.
Hoher Wirkungsgrad im Vergleich zu älteren Anlagen hilft zu sparen
„Das neue GuD Herne wird aufgrund seines hohen Wirkungsgrads dabei helfen, Erdgas, wie derzeit politisch gefordert ist, zu sparen, denn die Anlage verbraucht im Vergleich zu älteren Gaskraftwerken erheblich weniger Erdgas für die Erbringung der gleichen Erzeugungsleistung“, erklärte ein Steag-Sprecher. Die Anlage kann anteilig auch mit Wasserstoff betrieben werden.
Voraussichtlich werde zunächst nur Strom produziert. Die Wärmeauskopplung werde zunächst weiter über den Steinkohleblock Herne 4 erfolgen. Steag hatte bereits im Mai gegenüber der WAZ Herne erklärt, den Steinkohleblock Herne 4 nicht im Frühjahr 2022 vom Netz zu nehmen, sondern weiter zu betreiben.
Steag: Die derzeitige Vermarktungssituation ist gut
„Die Anlage wird zur Stabilisierung des Stromnetzes und des Strommarktes gebraucht, weil sie rund um die Uhr Grundlast bereitstellen kann“, sagte der Sprecher. Sie werde gewissermaßen „das Backup für eine sichere Stromversorgung“. Die derzeitige Vermarktungssituation sei gut. Mehrere Stromversorger hätten sich Grundlaststrommengen über Termingeschäfte gesichert. „Das für die Verstromung benötigte Erdgas kaufen wir am Gasmarkt ein.“
Ein Probebetrieb hatte bereits am 3. August begonnen. Am 2. September ist die Schlussabnahme geplant. „Die Anlage kann ab diesem Zeitpunkt jederzeit am Strommarkt teilnehmen, sofern dies wirtschaftlich sinnvoll ist“, hieß es.