Herne. Das neue Gas- und Dampfturbinenkraftwerk von Steag in Herne hat auf dem Weg zur Inbetriebnahme im Sommer erstmals Strom ins Netz eingespeist.
Das neue Gas- und Dampfturbinenkraftwerk von Steag in Herne hat einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zur Inbetriebnahme im Frühsommer erreicht: In den vergangenen Tagen wurde das Kraftwerk mit dem Stromnetz synchronisiert und hat erstmals Strom ins Netz eingespeist. Das hat das Unternehmen mitgeteilt.
Die schrittweise Inbetriebsetzung und die dafür notwendige Erprobung werden in den kommenden Tagen bei schrittweise steigender Leistung fortgesetzt. „Wir sind sehr stolz darauf, dass dieses anspruchsvolle und unter Pandemiebedingungen ganz besonders herausfordernde Projekt weiterhin im Zeitplan liegt. Der nun erreichte Meilenstein ist dafür eine eindrucksvolle Bestätigung“, sagt Andreas Reichel, der neue Vorsitzende der Steag-Geschäftsführung.
Zünden der Gasturbine Ende Dezember
Nach der Inbetriebnahme der Erdgasversorgung im September 2021 wurde die Gasturbine des neuen Kraftwerks Ende Dezember erstmals gezündet. „Alles verlief wie geplant, sodass Netzsynchronisation und erste Stromeinspeisung ins Netz die logischen nächsten Schritte waren“, sagt Kai Braekler, der den Kraftwerksneubau bei Steag als Projektleiter verantwortet. Am 19. Januar seien 260 Megawatt erreicht worden – das entspreche etwa 40 Prozent der Maximalleistung.
In diesen finde das Ausblasen und Reinigen der Dampfleitungen statt. Wenn dies geschehen sei, werde auch die Wärmeauskopplung des GuD-Kraftwerks probeweise in Betrieb genommen. „Dies ist für Februar geplant, einem der statistisch kältesten Monate des Jahres mit entsprechend hohem Wärmebedarf“, so Braekler. Nach Inbetriebnahme wird das GuD-Kraftwerk Herne nicht nur Strom, sondern in Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) auch Wärme produzieren. Deren Menge reicht künftig aus, um bis zu 275.000 Haushalte im Ruhrgebiet mit Fernwärme zu versorgen.
Stark verbesserte CO2-Bilanz
Mit der Umstellung der Strom- und Wärmeerzeugung von Steinkohle auf Erdgas verbessert sich die Emissionsbilanz am Standort Herne deutlich. „Wir sparen künftig mindestens 50 Prozent an CO2-Emissionen dauerhaft ein“, berichtet Ralf Schiele, der in der Steag-Geschäftsführung die Bereiche Markt und Technik verantwortet. Möglich werde das aus zwei Gründen: „Erstens setzt Erdgas im Vergleich zur Steinkohle beim Verbrennen weniger CO2 frei. Und zweitens hat sich die Effizienz der neuen Anlage gerade bei gleichzeitiger Erzeugung von Strom und Wärme gegenüber dem Steinkohleblock Herne 4 noch einmal enorm verbessert“, so Schiele.