Herne. Bei einer Drogenrazzia werden auch Messer und Knüppel beschlagnahmt. Für eine Frau (49) aus Herne ging die Angelegenheit glimpflich aus.

Vor mehr als zweieinhalb Jahren wurden in der damaligen Holsterhauser Mietwohnung einer 49-jährigen Frau aus Herne Drogen und Waffen gefunden. Am Bochumer Landgericht kam die Hernerin am Donnerstag mit einem blauen Auge davon. Die 11. Strafkammer verhängte zwei Jahre Haft auf Bewährung.

Im Prozess vor der 11. Strafkammer ging es um unerlaubten Besitz von und bewaffneten Handel mit Marihuana. Die übliche Mindeststrafe sieht dafür fünf Jahre Haft vor. Weil die Richter das Geständnis der Hernerin als besonders werthaltig honorierten, stuften sie die Angelegenheit am Ende ausnahmsweise als einen so genannten minder schweren Fall ein. Die Hernerin soll damals laut Anklage gemeinsam mit zwei Männern einen florierenden Drogenhandel aufgezogen gehabt haben.

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Angeklagte Hernerin legt weitreichendes Geständnis ab

Fest steht: Am 4. Dezember 2019 war es zu einer polizeilichen Durchsuchung in ihrer Holsterhauser Wohnung gekommen. Dabei waren nicht nur knapp 400 Gramm Marihuana, sondern mit einem Crusher und einer Feinwaage auch typische Dealer-Utensilien sichergestellt worden. Außerdem waren die Beamten auf ein Messer und einen Holzknüppel gestoßen. Das Schlagwerkzeug lehnte laut Anklage „griffbereit an der Türzarge des Durchgangs zum Schlafzimmer“.

Welche Rollen die beiden mitangeklagten Männer (31 und 35) gespielt haben sollen, blieb völlig unklar. Beide Herner wurden am Ende auch aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Die angeklagte Frau, inzwischen umgezogen nach Herne-Süd, hatte gleich zu Prozessbeginn über ihren Verteidiger Axel von Irmer ein weitreichendes Geständnis abgelegt. Wie bekannt wurde, war die Razzia der Holsterhauser Wohnung im Dezember 2019 nach einem Hinweis durch einen (zwischenzeitlich verstorbenen) Zeugen eingeleitet worden.