Herne. Der Herner Musikertreff „Auf dem Stennert“ feiert doppelt. Vor 40 Jahren fiel die Entscheidung für den Treff, das Spektakulum wird 35 Jahre jung.

Der Musikertreff „Auf dem Stennert“ hat dieses Jahr einiges zu feiern. Vor mittlerweile 40 Jahren entstand die Idee eines selbstverwalteten Musiker-Treffpunktes in Herne. Nicht ganz so rund ist das andere Ereignis: Das Rock-Spektakulum findet in diesem Jahr zum 35. Mal statt. Ein Rückblick und ein Ausblick.

Schaut man in die Historie, offenbart sich, dass der Rat im Juli 1982 - also vor 40 Jahren - beschloss, finanzielle Mittel für den Umbau des städtischen Gebäudes „Auf dem Stennert“ zur Verfügung zu stellen. Zuvor hatten Mitarbeiter des Jugendzentrumµs Auf`m Kolm den damaligen Oberbürgermeister Manfred Urbanski daran erinnert, dass er im Kommunalwahlkampf eine Perspektive für eine Herner Rockfabrik gegeben hatte. Mit der Entscheidung des Rats konnte der Wunsch erfüllt werden, Herner Musikern Proberäume zur Verfügung zu stellen und regelmäßige Treffen zu organisieren. Denn Proberäume für Bands und ein eigenes Tonstudio standen ganz oben auf der Wunschliste der Musiker.

Selbstverwaltung war und ist die Besonderheit des Herner Musikertreffs

Beim Umbau des Gebäudes legten die Musiker kräftig selbst Hand an, so dass es am 19. Mai 1983 offiziell eingeweiht werden konnte - gut möglich also, dass der Stennert am 19. Mai 2023 ein zweites Mal runden Geburtstag feiern kann. Das Besondere an dem Musikertreff: die Selbstverwaltung. Ein Blick in die Herner WAZ von März 1984 offenbart, dass es kleine Anlaufschwierigkeiten gab. So waren sich die Vertreter der unterschiedlichen Musikrichtungen nicht grün, außerdem geriet die Aufgabe der Reinigung anfangs in Vergessenheit. Geschichte.

Heute proben am Stennert 15 Herner Bands. „Proberäume mit Tageslicht und ohne genervte Nachbarn sind auch heute noch eine Seltenheit“, erklärt Kai Tiemann, Vorsitzender des Vereins „Musikertreff Stennert e.V.“ Und das Tonstudio sei auch schon längst eingerichtet. Auch der regelmäßig Musikertreff an jedem Donnerstag habe sich längst etabliert. Man treffe sich, rede miteinander und trinke auch mal einen Schluck. Meist ende das Treffen einer offenen Session. Da können auch Bands, die einen Proberaum suchen, mit dem Verein Kontakt aufnehmen. „Es gibt zwar einen Schwerpunkt mit Hard-Rock und Heavy Metal“, ist man sich im Vorstand einig. Aber offen sei man auch für andere Musik.

Verlosung: Plakat mit der Unterschrift von AC/DC-Bassist Mark Evans zu gewinnen

Fünf Jahre jünger ist das „Rock-Spektakulum“, das folglich zum 35. Mal veranstaltet wird. Am Freitag, 2. September ab 17 Uhr, und Samstag, 3. September ab 14 Uhr, ist es wieder soweit. Wie immer unter dem Motto „Umsonst und Draußen“. Und ebenfalls wie immer stellen die Bands des Hauses ihre aktuellen Programme vor.

„Zum Jubiläum ist dieses Mal alles ein bisschen größer“, erklärt Kai Tiemann. Als Headliner konnte für den Samstagabend die Hamburger Hard-Rock Band „Hardbone“ gewonnen werden. Und in diesem Jahr gibt es eine große Video-Leinwand, das gesamte Konzert wird auf Video dokumentiert und soll anschließend als DVD erscheinen. Selbstverständlich ist für Essen und Trinken gesorgt. In den Umbaupausen ist die „Muschel“, eine kleine Bühne, frei für Singer-Songwriterinnen und -writer sowie Straßenmusikerinnen und -musiker.

Darüber hinaus gibt es in diesem Jahr eine Verlosung. Wer gewinnen will, muss sich vorab über die Internetseite oder während des Festivals ein T-Shirt kaufen und anziehen. Der Name kommt dann in den Lostopf. Als Preis wartet ein von Mark Evans signiertes Plakat. Mark Evans spielte Bass bei der australischen Band AC/DC und ist derzeit mit seiner aktuellen Band „Rose Tattoo“ auf Tournee.

>>> VORLÄUFER HERNER ROCKTAGE

■ Als Vorläufer zum Rock-Spektakulum fanden im September 1984 im Freizeithaus Gysenberg die 1. Herner Rocktage statt.

■ Auf der Bühne standen die Herner Bands „Wounded Knee“, „Vampire“, „Avenger“ sowie „Canadian Loghouse Company“ und „Kaue Weitermachen“.