Herne. Lehnert’s Hof ist eine der traditionsreichen Hofgastronomien auf Crange. Dass sie auch in diesem Jahr öffnet, war nicht selbstverständlich.

Die Hofgastronomien sind eins der Alleinstellungsmerkmale der Cranger Kirmes. Zu diesen Institutionen gehört auch Lehnert’s Hof an der Hauptstraße 410. Auch in diesem Jahr können Besucher auf dem Hin- oder Rückweg dort einkehren. Selbstverständlich war das nicht.

Der Grund: Wirtin Karin Lehnert kann das Kirmesgeschäft aus Altersgründen nicht mehr weiterführen, sie ist inzwischen über 80. Seit Jahrzehnten stand sie hinter dem Zapfhahn. Ein Blick in die Historie offenbart, dass ein Lebensmittelgeschäft die Keimzelle für die Hofgastronomie war. Dort kauften während Crange auch Schausteller für ihren täglichen Bedarf ein. Dazu gönnten sich sie auch mal ein Bier. Das brachte Hans Lehnert zu der Idee, im Hof Bier zu verkaufen, 1984 war dort Premiere.

Durch die lange Verbundenheit war der gewünschte Nachfolger schnell gefunden

Nach fast 40 Jahren zieht sich Karin Lehnert zurück, doch das Tor zum Hinterhof hat sich pünktlich zur Kirmeseröffnung wieder geöffnet, Gäste können zu Gegrilltem aus dem Hause „Laser“ weiter ihr Pils oder andere Getränke zu sich nehmen. Und: Die Hofgastronomie bleibt quasi in Cranger Hand. Denn die Verantwortung übernimmt die Eicker & Callen Kornbrennerei. Die hat ihren Sitz in Gelsenkirchen, doch an dieser Gesellschaft ist auch Peter Meinken beteiligt, dessen Alte Drogerie Meinken in unmittelbarer Nachbarschaft zu Lehnert’s Hof liegt. „Durch die Jahrzehnte lange Verbundenheit von Lehnerts mit meiner verstorbenen Großmutter haben wir uns schnell gefunden und waren der gewünschte Nachfolger“, so Peter Meinken im Gespräch mit der Herner WAZ-Redaktion.

Mit einer neuen Mannschaft setzt Meinken auf das bewährte Rezept. Der Charme des Hinterhofs liege darin, dass er abgekoppelt vom Trubel der Hauptstraße sei und damit eine kleine Ruheoase - die bestuhlt sei, so Meinken. Und so können langjährige Stammgäste auch in Zukunft Lehnert’s Hof ansteuern.