Herne. Die Cranger Kirmes ist offiziell eröffnet worden – mit Fassanstich und Steigerlied. Auch Spitzenpolitikerinnen ließen sich das nicht entgehen.

  • Nach drei Jahren konnte Oberbürgermeister Frank Dudda die Cranger Kirmes nun wieder eröffnen.
  • Für den OB war das ein „magischer Moment“.
  • Auch Spitzenpolitikerinnen waren bei der Eröffnung dabei.

Piel op no Crange! Nach drei langen Jahren konnte Oberbürgermeister Frank Dudda am Freitagnachmittag endlich wieder offiziell die Cranger Kirmes eröffnen. „Wir sind wieder da und darüber freuen wir uns“, rief der OB laut ins Mikrofon und erntet Applaus der vielen Gäste – das Cranger Festzelt war wieder pickepacke voll. Alle Tische waren besetzt, am Rand drängten sich Besucherinnen und Besucher, um einen Blick auf das Geschehen werfen zu können.

„Nach zwei Jahren Corona-Pause schlägt das Crange-Herz nun endlich wieder“, sagte Dudda. Und: „Das ist ein magischer Moment.“ Einen ganz persönlichen magischen Moment hatte der Oberbürgermeister dann beim Fassanstich – denn der gelang ihm nach nur drei Schlägen. Zur Erinnerung: Im Jahr 2016 ging der Fassanstich von Dudda, der damals zum ersten Mal zu Hammer und Schlägel griff, schief. Brauereimitarbeiter mussten ihm damals helfen. Nicht so in diesem Jahr: Nach den souveränen Schlägen floss das Bier, und der OB rief den Start-Spruch „Piel op no Crange!“. Die Kirmes war somit offiziell eröffnet.

Wanne-Eickeler Sänger Frank Lindner singt vor Howard Carpendale

Der Wanne-Eickeler Sänger Frank Lindner hatte seinen großen Auftritt auf der Bühne des Bayern Festzelts vor Howard Carpendale.
Der Wanne-Eickeler Sänger Frank Lindner hatte seinen großen Auftritt auf der Bühne des Bayern Festzelts vor Howard Carpendale. © FUNKE Foto Services | Dirk A. Friedrich

Doch zuvor gab es natürlich die traditionelle Eröffnungszeremonie: Moderator Helmut Sanftenschneider brachte die Menschen im Zelt pünktlich um 14 Uhr auf Betriebstemperatur. Apropos Temperatur: Die hielt sich an diesem Tag zum Glück in Grenzen. In den Jahren zuvor schwitzen die Besucherinnen und Besucher auch schon mal bei 34 Grad und mehr. Eingeheizt wurde dem Publikum in diesem Jahr aber trotzdem: Frank Lindner sang seine zwei Lieder „Die Sterne über Herne“ und „Wir leben Crange“. Dass er an dieser Stelle kurz vor dem großen Auftritt von Howard Capendale auftreten durfte, sei für ihn eine riesige Ehre, so der Wanne-Eickeler Sänger, der sichtlich davon gerührt war, dass er auf der großen Bühne stehen durfte. „Das ist besser als Sex“, rief der Wanne-Eickeler Sänger zwei Mal strahlend von der Bühne aus dem Publikum zu.

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Nicht ganz so wild, dafür aber traditionell ging es dann weiter. Zunächst mit dem Einzug des Bergmannchores und seinem Steigerlied, gefolgt vom Aufmarsch der Vertreterinnen und Vertreter der Schaustellerverbände, die stolz ihre Fahnen schwenkten, während sie durch die Tischreihen liefen.

Bärbel Bas: „Was gibt es Schöneres, als eine Kirmes zu eröffnen?“

Das Bayernzelt war zur offiziellen Eröffnung wieder pickepacke voll.
Das Bayernzelt war zur offiziellen Eröffnung wieder pickepacke voll. © FUNKE Foto Services | Dirk A. Friedrich

Neben den Showgästen, Schaustellern und Lokalpolitikern waren auch Spitzenpolitikerinnen nach Crange gekommen, um gemeinsam mit den Hernerinnen und Hernern den Start in die „5. Jahreszeit“ zu feiern. Neben Mona Neubaur, stellvertretende NRW-Ministerpräsidentin, war Bundestagspräsidentin Bärbel Bas gekommen, die von Oberbürgermeister Dudda (SPD) auf die Bühne geholt wurde. Auf die Frage, ob sie bei der Cranger-Kirmes-Eröffnung dabei sein möchte, habe sie direkt „ja“ gesagt, erzählte sie. „Was gibt es Schöneres, als eine Kirmes zu eröffnen?“

Auf der Bühne bedankte sich die Bundestagspräsidentin vor allem bei den Schaustellerinnen und Schaustellern, durch deren Durchhaltevermögen die Kirmes erst möglich gemacht werde. Ein weiterer Dank galt den Anwohnerinnen und Anwohnern: „Ich bin sehr froh, dass sie das hier alles mitmachen und mitfeiern.“ Deswegen sollten die Besucherinnen und Besucher der Kirmes Rücksicht auf die Anwohnerinnen und Anwohner nehmen und Respekt zeigen, betonte sie.

Nach den zwei Jahren Pause bräuchten die Menschen wieder solche Veranstaltungen, sagte Bas anschließend im Gespräch mit der WAZ. „Viele von ihnen haben gerade genug Sorgen. Es ist wichtig, sie davon auch mal abzulenken.“