Herne. Mehr als 5000 Besucher kamen an zwei Tagen zur kostenlosen Schlagerparty des Herner Förderturms. Wer die Einnahmen bekommen wird.
„Augen zu und durch! Schluss aus und vorbei...“ – bereits aus weiter Entfernung können Besucher des Benefizfestes des Herner Förderturms den einstigen Hit von Wolfgang Petry hören. Die klatschenden Hände und das laute Gejubel deuten schon früh darauf hin, dass der Platz vor der Akademie Mont-Cenis am Samstagabend gut gefüllt ist. Mehr als 5000 Besucher kamen laut Veranstalter am letzten Juli-Wochenende zum zweitägigen Programm des Herner Förderturms. Die kostenlose Schlagerparty konnte nach zwei Jahren Corona-Zwangspause zum 17. Mal stattfinden.
Dem Erfolgskonzept sind die Veranstalter treu geblieben: Bier, Schlemmermeile und ausreichend Schlagermusik. Der Eintritt bleibt auch in diesem Jahr kostenlos. Es wird gegrillt und den süßen Hunger stillt „die Crêperie“. Für die kleinen Gäste gibt es Softeis, Karussell und Hüpfburg. Mit Infoständen sind das Lukas-Hospiz, Kinderschutzbund und das Tierheim Wanne-Eickel vertreten. Die Palliativstation musste krankheitsbedingt leider absagen.
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Höhepunkt auch in diesem Jahr: Schlagerstar Achim Petry. Pünktlich um 20 Uhr betritt der Sohn von Wolfgang „Wolle“ Petry die Bühne in Herne-Sodingen. Bei seinem zweistündigen Auftritt wird kein Hit ausgelassen. Das Publikum zeigt sich nicht nur bei nahezu jedem Lied textsicher, sondern macht auch aktiv mit. Während die einen zum Takt der Musik klatschen, liegen sich andere zufrieden in den Armen oder filmen die populärsten Hits „Grenzen“, „Wahnsinn“ oder „Ruhrgebiet“ mit dem Handy. Mit seinen rockig angehauchten Schlagerhits sorgt der Rheinländer für eine ausgelassene Stimmung.
Im Publikum stehen auch Annika und Anton aus Recklinghausen. Die einstigen Herner seien bei dem Konzert, weil sie alte Freunde treffen wollen. „Am Mittag war uns noch zu warm, deshalb sind wir erst zum Haupt-Act gekommen“, sagt Annika. Sie seien zum ersten Mal dabei und von der guten Atmosphäre begeistert. Nina und Klaus aus Herne-Sodingen sind mit dem Fahrrad gekommen. „Eigentlich hören wir überhaupt keine Schlagermusik, aber zum Feiern ist das schon lustig“, sagt Nina. Sie seien eigentlich gekommen, um etwas zu essen, aber wenn die Stimmung passe, dann bleiben sie bestimmt auch länger.
„Es tut wahnsinnig gut, wieder unter Menschen zu sein“, sagt Karin Sibbe aus Castrop-Rauxel. Sie habe ehrenamtlich bei der Organisation mitgeholfen und sei – wie immer – von der guten Stimmung in Herne begeistert. Glücklich und rundum zufrieden zeigt sich auch Veranstalter und Vorsitzende vom Herner Förderturm Markus Lülf. „Wir haben ausschließlich positive Resonanz erfahren“, so Lülf. „Die Organisation ist wirklich sehr aufwendig und das wäre alles ohne die ehrenamtliche Mithilfe nicht möglich.“ Die Musiker treten ohne Gage auf und auch die Johanniter, Sicherheitskräfte und Gastromitarbeiter seien ehrenamtlich vor Ort.
Benefizfest: Einnahmen werden an Lukas-Hospiz gespendet
„Wie viel wir an dem Wochenende eingenommen haben, wissen wir spätestens in einer Woche nach der finalen Abrechnung“, erklärt der Vorsitzende des Herner-Förderturms. Die Vergangenheit zeige aber, dass immer ein fünfstelliger Betrag zusammenkomme. „Im Verein bestimmen wir intern – unter Mehrheitsbeschluss – an welche Organisation wir den Betrag spenden werden. In diesem Jahr bekommt das Lukas-Hospiz die Einnahmen“, so Lülf weiter. Es könnten sich aber verschiedene Organisationen bei Bedarf melden, und dann werde geschaut, wie die Spenden verteilt werden können.
Dina und Jürgen F. sind aus Wuppertal angereist. „Wir sind bei der Fahrradtour der Herner Bikelife Cruiser für den guten Zweck mitgefahren. Dafür sind wir am Herner Bahnhof gestartet und sind dann die Strecke bis nach Recklinghausen mitgefahren“, erzählt Dina stolz. Insgesamt seien es 39 Kilometer gewesen. „Jetzt sind wir hier am Mont-Cenis-Platz und genießen zum Abschluss die gute Stimmung“, so die Wuppertalerin. Es sei wichtig, dass es so Veranstaltungen wieder gebe.
Benefizfest vor Mont Cenis
>>>WEITERE INFORMATIONEN: Lange Tradition
- Das Förderturm-Benefizkonzert blickt auf eine lange Geschichte zurück. Die einstige Premiere hat die Veranstaltung im Jahr 2003 an der Werderstraße gefeiert.
- Seit 2009 wird das Event auf dem Mont-Cenis-Platz ausgerichtet.