Herne. RTL stellt die Kult-Sendung DSDS ein. Was sagen ehemalige DSDS-Kandidaten aus Herne dazu? Momo Chahine glaubt nicht an das Ende der Castingshow.

  • RTL hat das Ende von DSDS bekannt gegeben
  • Die WAZ Herne hat ehemalige Kandidaten aus Herne nach ihrer Meinung dazu gefragt
  • Momo Chahine kann sich ein deutsches Fernsehen ohne DSDS nicht vorstellen, Patrick Bonk sieht das etwas anders

Der Fernsehsender RTL hat am Dienstagmorgen bekannt gegeben, dass die 20. Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS) im Jahr 2023 die letzte sein wird. In der finalen Staffel soll sogar Pop-Titan Dieter Bohlen, der eigentlich aus der Sendung verbannt wurde, noch mal in der Jury sitzen. Trifft RTL damit die richtige Entscheidung? Die ehemaligen Kandidaten Patrick Bonk und Momo Chahine aus Herne sind unterschiedlicher Meinung.

Während sich Momo ein deutsches Fernsehen ohne DSDS nicht vorstellen kann und sogar vermutet, dass die Show nach dem Beispiel von „Wetten dass ...“ in Kürze wieder ins Leben gerufen wird, findet Patrick, dass das DSDS-Aus längst überfällig ist. Dennoch blicken beide Herner positiv auf ihre Zeit bei der Casting-Show zurück.

Herner Momo Chahine kann das DSDS-Aus nicht ernst nehmen

Der 26-jährige Momo Chahine schaffte es 2019 bei DSDS bis ins Viertelfinale. „Ich bin der Sendung heute noch dankbar“, sagt der Herner gegenüber der WAZ. Seine Zeit bei DSDS habe ihn musikalisch weitergebracht. Darüber hinaus sei er auf TikTok sehr erfolgreich und habe mittlerweile an einer Reality-Show teilgenommen. Hauptberuflich ist der Herner nach wie vor als Chemiker in Marl tätig.

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„Sollte die Sendung wirklich abgesetzt werden, würde mich das sehr traurig machen“, so Momo. „Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass RTL das ernst meint. Wenn überhaupt, wird es dafür eine andere Sendung mit dem gleichen Konzept geben“, vermutet der 26-Jährige. Sein Traum: Eines Tages selbst mal in einer TV-Jury sitzen und zwar am liebste mit DSDS-Juror Pietro Lombardi. Der hat im Übrigen bereits angekündigt, dass er nach DSDS eine eigene Casting-Show ins Fernsehen bringen will.

Patrick Bonk: „Das Konzept von DSDS funktioniert schon lange nicht mehr“

Der 23-jährige Patrick Bonk sieht das etwas anders. Er ist bei „DSDS“ im Jahr 2020 unter die Top 50 gekommen, ist der Sendung heute für einen Plattenvertrag bei einem Schlagerlabel dankbar und blickt mit schönen Erinnerungen an die Zeit zurück. Dennoch sagt er: „Das Konzept von ‘Wir suchen einen Superstar’ funktioniert schon lange nicht mehr!“ Seit seiner Teilnahme sehe er die Sendung mit komplett anderen Augen.

Herner Patrick Bonk hält das Aus von „DSDS“ für die richtig Entscheidung. Er nahm 2020 an der Casting-Show teil. 
Herner Patrick Bonk hält das Aus von „DSDS“ für die richtig Entscheidung. Er nahm 2020 an der Casting-Show teil.  © DSDS

„Ich hatte damals Glück, weil ich so gezeigt wurde, wie ich wirklich bin. Aber man hat leider gemerkt, wie das Team einen in ein gewisses Licht rücken wollte. Wer da mitgespielt hat, hatte bessere Chancen weiterzukommen“, erzählt Patrick. Außerdem gehe es schon lange nicht mehr ums Gesangstalent. „Jemand, der super singen kann, fliegt raus und jemand, der überhaupt nicht singen kann, aber dafür ein bisschen die Hüften schwingt, kommt weiter. Viele gute Künstler wurden gar nicht erst ausgestrahlt“, so der Herner. Vor allem für Kinder vermittele das kein gutes Bild.