Herne. Das Chaos am Flughafen Düsseldorf hat eine Hernerin um ihren Urlaub gebracht. Sie schaffte es nicht mal bis zum Check-in. Was Reisende tun können.

  • Zustände am Flughafen Düsseldorf ließen 63-Jährige aus Herne verzweifeln
  • Die Abflughalle war so voll, dass sie es nicht mal bis zum Check-in schaffte
  • Verbraucherzentrale: Betroffene sollen vor Ort alles dokumentieren.

Die Vorfreude auf den Sommerurlaub – sie wird in diesem Jahr durch die bange Frage getrübt, ob man überhaupt seinen gebuchten Flug erreicht. Etliche Reisende haben ihre Flüge schon verpasst – wegen Chaos am Check-in und an den Sicherheitsschleusen. Dieses Schicksal ereilte auch die Hernerin Marion Hoffmann. Die 63-Jährige hat der WAZ ihre Erlebnisse geschildert. Die Herner Verbraucherzentrale gibt Tipps, wie man sich verhalten sollte.

Hoffmann wollte mit einer Freundin am 21. Mai ab Düsseldorf eine 14-tägige Pauschal-Flugreise nach Griechenland antreten. Abflugzeit: 7.20 Uhr. Um das Ergebnis vorwegzunehmen: Sie haben es noch nicht einmal bis zum Check-in-Schalter der Eurowings geschafft.

Flughafen Düsseldorf: Abflughalle schon um 5 Uhr morgens „komplett voll“

Sie seien um 5 Uhr in der Abflughalle angekommen. „Die Halle war komplett voll“, so Hoffmann. Vor den Eurowings-Schaltern habe sich ein Pulk gebildet, um sich überhaupt erst in die Schlange zu stellen, die zu den Check-in-Schaltern geführt habe. Nach Hoffmanns Beobachtung seien mit zwei bis drei Schaltern fünf Flüge der Eurowings eingecheckt worden. „Wir sind also gar nicht zu dem Punkt gekommen, um sich in die Schlange einzureihen“, so Hoffmann. Von allen Seiten seien die Menschen auf diesen Punkt zugeströmt. Die Stimmung sei gereizt gewesen.

Hoffmann und ihre Freundin hofften, dass sie doch noch Glück haben, weil ein Mitarbeiter nach Fluggästen mit ihrem Flugziel Kavala gesucht habe. Als sie sich gemeldet hätten, seien sie mit zum Express-Schalter genommen worden. Doch kurz bevor sie an der Reihe waren, zeigte die Uhr 7.10 Uhr. „Das schaffen Sie nicht mehr“, habe ein Mitarbeiter ihnen mitgeteilt. Hoffmann: „Da waren wir schon völlig fertig mit den Nerven.“

Check-in verpasst: Als Nächstes ging’s für die Hernerin zum Umbuchungsschalter

Nächste Station: Umbuchungsschalter. Wieder 45 Minuten in der Schlange. Das Angebot der Mitarbeiter lautete, am selben Abend nach Thessaloniki zu fliegen. Doch Hoffmann und ihre Freundin mussten von Kavala aus eine Fähre erreichen…

Das Ergebnis: Gegen 10 Uhr ließen sich Hoffmann und ihre Freundin wieder vom Flughafen abholen und nach Herne bringen. Der Urlaub war futsch.

Reiserechtsexpertin Bianca Pilath von der Herner Verbraucherzentrale ist mit dem Chaos an den Flughäfen mit völlig neuen Problemlagen konfrontiert.
Reiserechtsexpertin Bianca Pilath von der Herner Verbraucherzentrale ist mit dem Chaos an den Flughäfen mit völlig neuen Problemlagen konfrontiert. © FUNKE Foto Services | Kim Kanert

Hoffmann wandte sich an die Herner Verbraucherzentrale. Dort ist Bianca Pilath Expertin für Reiserecht. „Solche Problemlagen hatten wir in der Vergangenheit noch nie“, sagte sie im Gespräch mit der Herner WAZ-Redaktion. Bislang habe es Fälle gegeben, bei denen die Verbraucher zu spät dran gewesen seien. Aber wenn man zwei Stunden vorher am Flughafen sei und dann nicht mal einchecken könne, läge der Fall völlig anders.

Chaos beim Check-in: Was die Verbraucherzentrale rät

>>> NADELÖHR SICHERHEITSBEREICH

■ Als weiteres Nadelöhr gelten die Sicherheitskontrollen. Wie und wo man Ansprüche geltend machen kann, wenn man aufgrund eines Staus an den Kontrollen seinen Flug verpasst – da muss Pilath passen.

■ Der Grund: Die Sicherheitskontrollen liegen in der Verantwortung des Bundesinnenministeriums.

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