Herne. Das Herner Evonik-Werk hat nach eigenen Angaben einen großen Schritt Richtung Nachhaltigkeit gemacht: Es setzt erneuerbares Aceton ein.

Herne könnte in den kommenden Jahren in Baukau zum Standort für einen Innovationspark für nachhaltige Chemie werden. Dass die Begriffe Nachhaltigkeit und Chemie schon heute zusammenpassen, zeigt sich am Eickeler Standort des Evonik-Konzerns.

Der Grund: Nach Angaben des Unternehmens kann Evonik nun im Eickeler Werk Isophoron-Produkte herstellen, die zu 100 Prozent aus erneuerbarem Aceton produziert werden. Kürzlich sei der Startschuss in Herne gefallen - die ersten Lieferungen mit erneuerbarem Aceton seien eingetroffen.

Viele Anwendungen für Isophoron-Produkte

Der Hintergrund: Der Evonik-Standort Herne ist die Geburtsstätte der Isophoron-Chemie. Dort wird seit 60 Jahren Isophoron auf Basis von Aceton hergestellt. Für das Lösungsmittel gibt es inzwischen eine Reihe von Anwendungen – von Farben, über Autolacke bis hin zu Rotorblättern für Windkraftanlagen.

Der Evonik-Standort in Eickel.
Der Evonik-Standort in Eickel. © www.blossey.eu | Hans Blossey

Nun könne das Isophoron aus erneuerbarem Aceton hergestellt werden, das in Eickel im gesamten Produktionsstrang eingesetzt werde. „Erneuerbar“ sei das Produkt deshalb, weil es aus biobasierten oder wiederverwerteten Materialien hergestellt werde und kein fossiler Kohlenstoff dafür eingesetzt werde. „Wir freuen uns sehr, dass die ersten Mengen wie geplant geliefert worden sind und wir damit einen großen Schritt in Richtung mehr Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz gehen können“, so Thomas Mertz, Betriebsleiter Vernetzer in Herne.

Standortleiter Rainer Stahl: Umstellung ist ein Meilenstein

Durch diese Produktionsanpassung biete Evonik nun Isophoron-basierte Produkte mit einem deutlich kleineren CO2-Fußabdruck an. Die in Herne hergestellten Produkte würden entsprechend als sogenannte „eCO“-Produkte vertrieben - eine Produkt-Serie, die Nachhaltigkeit besonders in den Vordergrund stelle, ohne Leistungseinbußen zu verzeichnen. Das passe nicht nur zu den eigenen Bestrebungen des Standortes, noch umweltfreundlicher und nachhaltiger zu werden, sondern auch zur übergeordneten Klima- und Nachhaltigkeitsstrategie Evonik 2020+.

Für Evonik, den Standort Herne mit seinen rund 400 Mitarbeitern und nicht zuletzt für die Chemische Industrie insgesamt könne die Umstellung auf erneuerbares Aceton durchaus als Meilenstein verstanden werden. „Nachhaltigere Produkte umweltfreundlich und sicher herzustellen ist ein Kernthema für den Standort Herne“, so Standortleiter Rainer Stahl.