Herne. An diesem Mittwoch wird in Herne wieder gestreikt. Die städtischen Kitas sind erneut dicht, Notgruppen gibt es nicht. Wo noch gestreikt wird.
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Die Gewerkschaft Verdi ruft erneut zum Warnstreik auf: An diesem Mittwoch, 11. Mai, sollen Erzieherinnen und Erzieher sowie Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter erneut ihre Arbeit niederlegen und an einer Großkundgebung in Gelsenkirchen teilnehmen. Das bestätigt Verdi-Sekretär Eric Lobach auf Anfrage der WAZ. Damit sind auch wieder alle 21 städtischen Kitas in Herne dicht, eine Notbetreuung wird auch diesmal nicht angeboten.
In der laufenden Verhandlungsrunde für den Sozial- und Erziehungsdienst sind unter anderem die Kitas am Mittwoch zum sechsten Mal für einen ganzen Tag dicht. Bei Warnstreiks, erklärt Verdi-Sekretär Lobach, gebe es keine Notbetreuungen. Ausnahmen gebe es nur in jenen Städten, in denen viele Erzieherinnen und Erzieher nicht in der Gewerkschaft seien. Diese „Streikbrecher“ würden dann vom Arbeitgeber, den Kommunen, für Notgruppen eingesetzt. In Herne aber sei der Organisationsgrad sehr hoch, so dass keine Notgruppen zusammenkämen.
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Aufgerufen zum ganztägigen Warnstreik am Mittwoch, 11. Mai, seien neben dem Kita-Personal auch Bereiche wie Allgemeiner Sozialer Dienst (ASD), Jugendgerichtshilfe, Sozialpsychiatrischer Dienst, Erziehungsberatungsstelle, Pflegekinderdienst, Schulsozialarbeit und die offene Kinder- und Jugendarbeit. Rund 500 Mitarbeitende insgesamt seien zum Ausstand aufgerufen.
Verdi fordert in der laufenden Tarifrunde unter anderem eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen, Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel sowie eine bessere Bezahlung. Die zentrale Streikkundgebung für NRW finde diesmal in Gelsenkirchen statt. Verdi erwarte am Mittwoch rund 8000 Demonstrantinnen und Demonstranten. Beginn sei um 9.30 Uhr auf dem Heinrich-König-Platz.
Wie es weitergeht? Hernes Verdi-Sekretär Lobach hofft, dass am Mittwoch der letzte Streiktag ist. Am Dienstag, 17. Mai, setzten sich die Verhandlungspartnerinnen und -partner wieder zusammen, um eine Lösung im Tarifstreit zu finden. Er habe „die Hoffnung, dass ein gutes Angebot auf den Tisch gelegt wird“, das die Gewerkschaft annehmen könne. Allerdings: „Die Signale der Arbeitgeberseite sind noch nicht sehr vielversprechend“, schränkt er ein. Falls es wieder keine Einigung gebe, dann sei „vieles möglich“. Um noch mehr Druck aufzubauen, schließt Lobach dann auch einen längerfristigen Streik nicht aus.