Herne. Neben SPD, CDU, FDP, Grünen, Linken und Freien Wählern treten bei der Landtagswahl in Herne MLPD und Die Basis an. Das sind die Direktkandidaten.

Auch Peter Weispfenning (MLPD) und Michael Weber (Die Basis) treten am 15. Mai bei der Landtagswahl für ihre Parteien im Direktwahlkreis Herne an. Die beiden Kandidaten im Kurzporträt.

Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands – MLPD

Peter Weispfenning (54) war bei Bundestags- und Landtagswahlen in Herne bereits mehrfach Direktkandidat der MLPD, die vom Verfassungsschutz dem linksextremen Spektrum zugeordnet wird. Bei Europawahlen sei er für die MLPD im Bund und zuletzt in Hessen Listenführer gewesen, so der Rechtsanwalt.

Er habe sich schon Anfang der 80er Jahre als Kind und Jugendlicher in der Friedensbewegung, der antifaschistischen und Umweltbewegung engagiert. „Seit 38 Jahren bin ich organisiert für den echten Sozialismus tätig - in der MLPD bzw. zuvor in ihren Jugendorganisationen“, so der Holsterhauser. Aktuell sei er Pressesprecher der MLPD und Mitglied in ihrem Zentralkomitee sowie Moderator der Montagsdemo Herne. Mit seiner Frau – eine Krankenschwester – lebe er seit 26 Jahren zusammen.

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Auf die Bitte der WAZ, drei inhaltliche Ziele der MLPD im Landtagswahlkampf zu benennen, die für Herne von großer Bedeutung sind, führte er an, dass es auch für die Menschen in Herne das Wichtigste sei, den Krieg in der Ukraine zu stoppen. Außerdem müssten Sozialleistungen wie ALG II um 15 bis 20 Prozent erhöht werden. Und: Er sei strikt dagegen, dass der Umweltschutz dem Kriegskurs untergeordnet werde.

Die Basis

Michael Weber (40) ist in Herne Kandidat der Partei Die Basis.
Michael Weber (40) ist in Herne Kandidat der Partei Die Basis. © MW

Für Die Basis – sie hat sich im Zuge der Coronaproteste gegründet und gilt als „Querdenker“-Partei - tritt Michael Weber (40) in Herne an. Er sei 2012 ins Ruhrgebiet gezogen und lebe in Bochum-Grumme, habe aber in Herne viele Freunde, berichtet der selbstständige Immobilienverwalter von gewerblichen Lager- und Produktionshallen. Aktuell sei er Schriftführer im Landesvorstand seiner Partei, zuvor sei er Vize im Basis-Stadtverband Bochum/Herne gewesen.

Die Pandemie und ihre Tragweite habe ihn zu Gott geführt und „viele tolle Menschen in mein Leben gebracht“, so der ledige Bochumer. In Herne sehe er dringenden Handlungsbedarf. Er sei häufig mit Hund und Fahrrad in Herne und Wanne-Eickel unterwegs; dabei spüre er, wie „hoffnungslos und depressiv“ die Stimmung sei.

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Bezogen auf die drei wichtigsten Inhalte im Landtagswahlkampf mit Blick auf Herne nennt er zunächst die Förderung des sozialen Zusammenhalts zur Verhinderung der gesellschaftlichen Spaltung. Dafür müssten mehr soziale Projekte initiiert werden, so Weber. Eine weitere Aufgabe sei die Stärkung des subjektiven Sicherheitsgefühls zum Beispiel durch bessere Ausleuchtung von Straßen und der Ausbau der Infrastruktur. Und: Wohnen müsse nicht nur wieder bezahlbar, sondern auch gesellschaftsfähig werden, zum Beispiel durch Mehrgenerationen- und Mehrkulturenprojekte.