Herne. 440 Meter lang, 14 Meter hoch, Kosten von 2 Millionen Euro: Der Bau des Nordfrost-Lärmschutzes in Herne hat begonnen. Warum es Verzögerungen gab.

Das Unternehmen Nordfrost hat wie zuvor angekündigt mit dem Bau der Schallschutzwand am Kühllager in Unser Fritz begonnen. Das Bauwerk werde die Geräuschbelästigung „deutlich senken“, so der Lebensmittellogistiker mit Hauptsitz in Schortens (bei Wilhelmshaven).

440 Meter lang und bis zu 14 Meter hoch

Wie berichtet, hat der Bau der bis zu 14 Meter hohen und insgesamt 440 Meter langen Schallschutzwand entlang der Bahnlinie mit etwas Verspätung begonnen. Nordfrost begründet dies damit, dass im Laufe des Genehmigungsverfahrens noch zahlreiche Anforderungen mit Ämtern zu klären gewesen seien.

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So sei bei der Höhe der Wand eine aufwändige Gründung notwendig gewesen, die acht Meter in die Tiefe reiche. Bei der Vorsondierung habe es an zwei Stellen einen Verdacht auf Kampfmittelfunde gegeben. Es seien vorsorglich Ausgrabungen durchgeführt worden, für die zuvor ein öffentliches Vergabeverfahren bei der Bezirksregierung habe stattfinden müssen.

Neupflanzungen von Bäumen

Auch die Anforderungen des Denkmalschutzes hätten zu Verzögerungen geführt, so Nordfrost. So hätten Wandelemente aus transparentem Plexiglas hergestellt werden müssen, um Sichtachsen zwischen dem Malakowturm und ehemaligen Zechengebäuden in Unser Fritz beizubehalten. Und nicht zuletzt sei eine Einigung mit Stadtgrün erzielt worden, nach der auf dem Betriebsgelände Bäume auf einer Fläche von 5000 Quadratmetern neu gepflanzt würden. Dies diene als Ausgleich für die bestehende Bepflanzung, die zwischen der künftigen Schallschutzwand und dem Bahndamm „perspektivisch in Mitleidenschaft gezogen werden könnte“, so Falk Bartels von der Nordfrost-Geschäftsführung.

Die Kosten der Wand, die aus Schall absorbierenden Aluminiumprofilen und teilweise aus Plexiglas gebaut wird, belaufen sich nach Angaben von Nordfrost auf mehr als zwei Millionen Euro. Termin für die Fertigstellung sei Ende Juli, sofern es bei den Baumaterialien nicht zu Engpässen komme.

Sie können’s nicht mehr hören: Anwohnerinnen und Anwohner aus Unser Fritz protestierten im August 2021 öffentlich gegen Lärmbelästigungen durch das Kühllager von Nordfrost.
Sie können’s nicht mehr hören: Anwohnerinnen und Anwohner aus Unser Fritz protestierten im August 2021 öffentlich gegen Lärmbelästigungen durch das Kühllager von Nordfrost. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Anwohnerinnen und Anwohner des 2020 eröffneten „größten Tiefkühlhauses Deutschlands“ (Nordfrost) hatten im August 2021 öffentlich gegen nächtliche Lärmbelästigungen protestiert. Das Unternehmen hatte daraufhin den Bau der Schallschutzwand angekündigt. Zweifel an der Schutzwirkung einer solchen Wand bestünden aber nach wie vor, so ein Anwohner zur WAZ. loc