Herne. Eine Delegation aus Herne mit OB Dudda hält sich in Barcelona auf. Spannend findet der OB unter anderem die „Superblocks“, die die Stadt schafft.

Eine Delegation der Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) Herne mit Oberbürgermeister Frank Dudda ist nach Barcelona gereist. Im Mittelpunkt der Gespräche mit Verantwortlichen der katalanischen Metropole gehe es darum, wie man Städte weiter entwickeln kann, sagt OB Dudda zur WAZ.

Die Reisegruppe, zu der auch Vertreterinnen und Vertreter mehrerer Ratsfraktionen gehören, hält sich von Donnerstag bis Samstag in Spanien auf. Wie können Großereignisse, aber auch kulturelle Zentren eine Stadt voranbringen? Wie schafft es Barcelona – wie Herne dicht besiedelt und bebaut –, den Radverkehr und den ÖPNV zu stärken und zugleich so umzubauen, dass mehr öffentlicher Raum entsteht? Darüber habe die Herner Delegation unter anderem bereits mit dem Chefarchitekten, der Urbanismusbeauftragten und den Leitern des Instituts für Kultur und Innovation gesprochen, so der OB.

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Herne: Gespräche mit Barcelona auf Augenhöhe

In Barcelona: die städtische Delegation unter Führung von Hernes OB Frank Dudda (vorn).
In Barcelona: die städtische Delegation unter Führung von Hernes OB Frank Dudda (vorn). © OH

Erste Erkenntnis: In Herne sollen 2026 Veranstaltungen im Rahmen der „Manifesta“ stattfinden. Das Kunst-Festival kommt 2024 nach Barcelona und 2026 ins Ruhrgebiet. Herne wolle sich als Veranstaltungsort bewerben, kündigt der OB an. Er verspricht sich davon einen Schub für die Stadt. Angetan zeigt sich Dudda auch von den „Superblocks“, die Barcelona seit 2016 schafft, um neue Mobilität, mehr Luft und mehr Grün in die Stadt zu bekommen. Dabei werden Häuserblocks zusammengefasst, und innerhalb der Superblocks haben Fußgängerinnen und Fußgängern sowie Radfahrern und Radfahrerinnen vor Autofahrerinnen und Autofahrern Vorrang. Autos werden Spuren weggenommen, zugunsten von Frei- und Grünflächen. Positiv nennt Dudda unter anderem auch die digitale Bürgerbeteiligung, die Barcelona für kleine Stadtteilprojekte praktiziere. Nach der Rückkehr müsse man schauen, was Herne von Barcelona lernen könne.

Das Ganze, betont Dudda, sei aber keine Einbahnstraße. Auch Barcelona könne von Herne lernen, Herne könne bei der Stadtentwicklung durchaus mithalten, die Gespräche fänden auf Augenhöhe statt: „Wir werden mit großem Interesse aufgenommen.“ Die Entwicklung der Brache General Blumenthal zur Internationalen Technologiewelt (ITW) oder das geplante Funkenberg-Quartier mit der Polizeihochschule am Herner Bahnhof seien Beispiele. Ebenso sorge der Vorstoß der Ruhrgebiets, grünste Industrieregion der Welt zu werden, in Barcelona für großes Interesse. Auch die Bürgerbeteiligung für Großprojekte, wie Herne sie bei der ITW vorsieht, gebe es in Spanien so noch nicht.