Essen. Die Jury ist „sehr überzeugt“, die Finanzierung ist in trockenen Tüchern: Im Jahr 2026 kommt das Kunst-Festival „Manifesta“ ins Ruhrgebiet.
Seit die „Manifesta“ erstmals 1996 in Rotterdam stattfand, hat sich das Kunst-Festival im Zwei-Jahres-Rhythmus zu einer festen Größe in Europa entwickelt. Nun kommt sie 2026 ins Ruhrgebiet – das Ruhrparlament hat die Finanzierung des Projekts in seiner konstituierenden Sitzung am Freitag gebilligt.
Schon bei der Entscheidung, dass die „Manifesta“ 2024 in Barcelona zu Gast ist, wurde bekannt, dass die darauf folgende Ausgabe der Kunst-Biennale „in einer deutschen Stadt“ stattfinden solle. Deren Bewerbung habe die Jury „sehr überzeugt“, hieß es; allerdings musste das Ruhrparlament am Freitag noch beschließen, zum „Lead-Partner“ des Festivals zu werden, das 2022 im albanischen Pristina ausgetragen wird,.
Zuschlag für das im zweijährlichen Rhythmus stattfindende Kunst-Ereignis
Eine gemeinsame Initiative von Kunst-Einrichtungen und Kulturschaffenden hatte den international besetzten Manifesta-Stiftungsrat überzeugen können und den Zuschlag für das Kunst-Ereignis erhalten. Dabei hatten mehrere regionale und landesweite Stiftungen ihre Unterstützung zugesichert; unter ihnen ist auch die RAG-Stiftung.
Hedwig Fijen, Direktorin der Manifesta: „Das Ruhrgebiet hat mit einem besonders spannenden Konzept von urbanistischer Tragweite überzeugt. Schon immer ging es im Ruhrgebiet um die Migration von Menschen und Materialien, Dingen und Waren – und darum, wie die globale Weltordnung vor dem Hintergrund ihrer Handelsbeziehungen aussieht. Das Ruhrgebiet entwickelt gerade eine neue Identität – auch als logistisches Zentrum im Herzen Europas. Diese Entwicklungen können wir nun gemeinsam vor Ort reflektieren. Aktive Bürgerbeteiligung und kollektive Partizipation, Integration lokaler und regionaler Kräfte sind für uns, gerade nach der Erfahrung der Corona-Pandemie bei unserer diesjährigen Ausgabe in Marseille, von besonderer Bedeutung.“
„Glückstag für die Kulturszene im Ruhrgebiet“
„Ein Glückstag für die Kulturszene im Ruhrgebiet, die von der Corona-Pandemie mit am schwersten getroffen ist“, kommentierte Regionaldirektorin Karola Geiß-Netthöfel nach dem einstimmigen Beschluss des Ruhrparlaments.