Herne. Im Jahr 2020 sind in Herne weniger Medikamente gegen Atemwegserkrankungen bei Kindern verschrieben worden. Welche Gründe die AOK dafür nennt.
Vor allem Eltern von kleinen Kindern haben häufig den Eindruck: Kaum ist eine Erkältung überstanden, droht auch schon die nächste. Nicht umsonst sind es Medikamente gegen Atemwegserkrankungen, die Herner Kindern und Jugendlichen am häufigsten verschrieben werden. Das ist auch während der Pandemie so geblieben, allerdings sind die Verordnungszahlen gegenüber den Vorjahren deutlich gesunken. Das hat eine aktuelle Auswertung der AOK Nordwestergeben.
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Laut AOK-Bericht wurden 2020 in Herne 11520 Packungen Arzneimittel gegen Atemwegserkrankungen verordnet. Das sind 33,4 Prozent weniger als noch 2019. „Die sinkenden Verordnungszahlen führen wir vor allem auf die Corona-Pandemie zurück“, so AOK-Serviceregionsleiter Jörg Kock. Die Hygieneregeln sowie die Kita- und Schulschließungen hätten dafür gesorgt, dass die typischen Infektionskrankheiten sich weniger stark ausbreiten als gewohnt, so Kock weiter.
Rückgang auch bei Verschreibung von Antibiotika
Einen deutlichen Rückgang von 30,3 Prozent verzeichnet die AOK auch, was Schmerz- und fiebersenkende Mittel betrifft. Die Verschreibung von Antibiotika ist mit 41,4 Prozent sogar noch weiter zurückgegangen. Das ist laut Kock besonders erfreulich: „Denn damit Antibiotika als lebenswichtige Medikamente auch in Zukunft wirksam bleiben, ist es wichtig, dass sie sinnvoll eingesetzt werden.“
Die AOK weist darauf hin, dass Antibiotika nur gegen Bakterien, nicht aber gegen Viren helfen. Bei der Wirksamkeit komme es außerdem auf die korrekte Einnahme an. Nur, wenn es gewissenhaft und streng nach ärztlicher Empfehlung eingenommen werde, könne ein Antibiotikum Krankheitserreger zuverlässig bekämpfen. Leichtsinniger oder unsachgemäßer Einsatz von Antibiotika führe dagegen dazu, dass die Bakterien eine Resistenz gegen das Mittel entwickeln.