Herne. In Herne-Horsthausen können die ersten Haushalte mit grüner Energie aus Grubengas heizen. Das Fernwärmenetz ging am Mittwoch in Betrieb.
Die ersten Haushalte in Herne-Horsthausen sind seit dieser Woche an ein neues grünes Wärmenetz angebunden. Nach einjähriger Bauphase und erfolgreichen Tests konnten die Stadtwerke Herne das Netz am Mittwoch, 13. April, in Betrieb nehmen.
Größter Abnehmer der grünen Wärme ist die LEGmit rund 300 Haushalten. Aber auch über 30 private Eigentümer haben sich für einen Anschluss an das Fernwärmenetz entschieden, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung von LEG und Stadtwerken. Aufgrund der hohen Nachfrage solle das Netz noch weiter ausgebaut werden.
- Lesen Sie auch:Herne wird Teil einer millionenschweren Klima-Förderung
Stadtwerke-Vorstand Ulrich Koch verweist bei der Eröffnung des neuen Wärmenetzes in Horsthausen auf das zweite Herner Grubengas-Netz an der Akademie Mont-Cenis. „Eine effiziente und klimafreundliche Wärmeversorgung ist für uns nicht erst seit diesen angespannten Zeiten wichtig“, so Koch. Es sei erfreulich, dass die Stadtwerke in ihrem „Engagement“ von großen wie kleinen Abnehmern unterstützt würden.
Das Grubengas, mit dem in Horsthausen künftig geheizt werden kann, stammt aus der ehemaligen Zeche Friedrich der Große. Volker Wiegel, Vorstand von LEG Immobilien, bezeichnet dies als „einen weiteren Schritt auf unserem Weg zur Klimaneutralität in 2045“. „Durch den Bau des Netzes ist es uns möglich geworden, unsere Gebäude CO2-neutral zu machen“, so Wiegel weiter. Die grüne Fernwärme erspare der LEG Investitionen in neue Heizungsanlagen und sei klimaneutral, betont auch Joachim Dietzen, Geschäftsführer der LEG-Tochter EnergieServicePlus (ESP). 600 Tonnen CO2 könne man damit einsparen.
Die Stadtwerke Herne produzieren bereits seit 2005 regenerativen Strom, auch dabei kommt Grubengas zum Einsatz. Grubengas wird beim Kohleabbau freigesetzt und kann zielgerichtet gewonnen werden. Die energetische Verwertung etablierte sich im Ruhrgebiet in den 2000er-Jahren.